Die Türkei hat wegen einer Armenien-Resolution im schwedischen Parlament am Donnerstag ihren Botschafter aus dem skandinavischen Land zurückbeordert. Die Abgeordneten hatten mit knapper Mehrheit eine Erklärung verabschiedet, in der die Tötung von Armeniern im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs als Völkermord bezeichnet wird. Die Resolution passe nicht zu der engen Freundschaft beider Staaten, kritisierte der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan. Wegen einer ähnlichen Resolution in einem US-Kongressausschuss hatte die Türkei vergangene Woche auch ihren Botschafter in Washington zurückgerufen.
Die Türkei und Armenien streiten seit Jahrzehnten über die historische Bewertung der Ereignisse. Die Regierung in Ankara akzeptiert die Zahl von 1,5 Millionen Toten nicht und hat mehrfach erklärt, es habe auf beiden Seiten viele Tote gegeben.