China Proteste gegen Umsiedlung

Mehr als 20.000 Bauern sollen in der südwestchinesischen Provinz Sichuan gegen ihre Zwangsumsiedlung protestiert haben. Laut Augenzeugenberichten sollen dabei mehrere Menschen ums Leben gekommen sein.

Erneut sind in China blutige Unruhen mit Toten und Verletzten bekannt geworden. Mehr als 20.000 Bauern hätten drei Tage lang gegen das Pubugou-Dammprojekt in der südwestchinesischen Provinz Sichuan protestiert, berichteten Bewohner im Kreis Hanyuan am Dienstag. Tausende von Soldaten und Polizisten seien mobilisiert worden. Die Bauern protestierten gegen ihre Zwangsumsiedlung und aus ihrer Sicht unzureichende Entschädigungen.

Nach einer Augenzeugenschilderung im Internet wurden bei einer Auseinandersetzung mit den Bauern am vergangenen Donnerstag auf der Dammbaustelle 3 Menschen getötet. Die aufgebrachte Menge habe eine Leiche zur Kreisverwaltung gebracht, hieß es ferner in Hongkonger Zeitungen. Die Berichte folgten nur einen Tag nachdem in der Provinz Henan in Zentralchina schwere ethnische Unruhen bekannt geworden waren, bei denen nach amtlichen Angaben 7 Menschen getötet und 42 verletzt worden sind. Dorfbewohner sprachen von 10 Toten.

Angehörige der muslimischen Hui-Minderheit und Han-Chinesen hatten sich im Kreis Zhongmou blutige Auseinandersetzungen geliefert. Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua wurden 18 Teilnehmer festgenommen. In der offiziellen Darstellung wurde verschwiegen, dass der Konflikt zwischen Muslimen und Han-Chinesen ausgebrochen ist. Die Unruhen hätten von Mittwoch bis Sonntag gedauert, wurde eingeräumt. Lokale Quellen berichteten, mehr als 10.000 Soldaten und Polizisten seien in dem Gebiet stationiert worden.

DPA
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