Kolumbien Pablo Escobar flog sie ein: Umsiedlung von "Koks-Hippos" wird Millionensumme kosten

Ein Flusspferd von Pablo Escobar
Die augenzwinkernd als "Koks-Hippos" bezeichneten Flusspferde aus dem Privatzoo von Pablo Escobar sind zu einem großen Problem geworden (Archivbild)
© Sinikka Tarvainen / DPA
Einst brachte Drogenboss Pablo Escobar Flusspferde nach Kolumbien, um sie in seinem Privatzoo zu halten. Doch nun sind die Dickhäuter ein echtes Problem. Sie vermehren sich unkontrolliert – eine Umsiedlung wird hohe Summen kosten.

Die Umsiedelung von Flusspferden, die sich in Kolumbien unkontrolliert vermehren, wird einen dicken Batzen Geld kosten: "Die gesamte Operation dürfte etwa 3,5 Millionen Dollar kosten", gab der Besitzer des Ostok-Schutzgebiets in Nordmexiko, Ernesto Zazueta, am Mittwoch (Ortszeit) bekannt, wo zehn der riesigen Dickhäuter untergebracht werden sollen. Die aus Afrika stammenden Tiere waren einst vom Drogenboss Pablo Escobar in der kolumbianischen Region Medellín angesiedelt worden – und sind dort inzwischen zu einer wahren Plage geworden.

Umsiedlung von Pablo Escobars Flusspferden wird Kolumbien Millionensumme kosten

Der Gouverneur der kolumbianischen Region Antioquia, Aníbal Gaviria, will die Tiere vor dem Abschuss retten. 70 der knapp 150 Flusspferde in der Region sollen in den kommenden Monaten in Schutzgebiete nach Indien und Mexiko ausgeflogen werden. Ziel sei das erste Halbjahr 2023, sagte er.

Die Nilpferde stammen von den wenigen Exemplaren ab, die Escobar in den 1980er Jahren für seinen Privatzoo aus Afrika hatte einfliegen lassen. Nach der Tötung des mächtigen Drogenbarons bei einem Polizeieinsatz im Jahr 2013 wurden die Dickhäuter freigelassen. Seitdem bevölkern sie ein Gebiet rund um den Magdalena-Fluss, wo sie den Behörden zufolge die örtliche Tierwelt und die an dem Strom lebenden Menschen bedrohen.

Behörden gaben die Tiere bereits zum Abschuss frei

Nachdem Pläne für eine Sterilisierung der bis zu drei Tonnen schweren Tiere geplatzt waren, erklärten die kolumbianischen Behörden sie im vergangenen Jahr schließlich zur "invasiven" Art. Damit sind sie auch zur Jagd freigegeben.

Neben den zehn Flusspferden, die in Mexiko eine neue Heimat finden sollen, ist für 60 weitere die Umsiedelung in ein Schutzgebiet in Indien geplant. Zazueta sagte, zuerst sollten die Tiere nach Indien ausgeflogen werden, danach nach Mexiko.

AFP
pgo

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