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Südafrika verhängt Katastrophenzustand wegen Stromknappheit
STORY: Über Jahre hat sich in Südafrika eine mittlerweile chronische Stromknappheit entwickelt. Sie ist das Ergebnis von Verzögerungen beim Bau neuer Kraftwerke, von Korruption bei Kohlelieferverträgen, von krimineller Sabotage und von Versäumnissen, es privaten Anbietern zu ermöglichen, erneuerbare Energien in Betrieb zu nehmen. Nun hat der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa den nationalen "Katastrophenzustand" ausgerufen und in seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation erklärt, die Stromknappheit stelle eine existenzielle Bedrohung für Wirtschaft und Gesellschaft dar. "Die Krise hat allmählich auf alle Bereiche der Gesellschaft ausgeweitet. Wir müssen handeln, um die Auswirkungen auf Landwirte, kleine Unternehmen, unsere Wasserinfrastruktur zu verringern." Ramaphosa begann seine Rede mit Verspätung, nachdem Abgeordnete der Opposition die Sitzung gestört hatten. Durch die Ausrufung des nationalen Katastrophenzustands erhält die Regierung zusätzliche Befugnisse, etwa die Genehmigung von Notbeschaffungsverfahren mit weniger bürokratischen Verzögerungen. Es wird erwartet, dass die Stromausfälle das Wirtschaftswachstum in der stärksten Industrienation Afrikas in diesem Jahr auf gerade einmal 0,3 Prozent drücken werden.