Machtwechsel in Brasilien
Bombenwarnung vor Amtseinführung von Präsident Lula – Entschärfungskommando muss ausrücken
Sehen Sie im Video: Bombenwarnung in Brasiliens Hauptstadt vor Amtseinführung von Präsident Lula.
STORY: In der brasilianischen Hauptstadt Brasilia wurde am Dienstag (Ortszeit) ein Entschärfungskommando zu einem Einsatz in der Nähe des Hotels des designierten Präsidenten Lula da Silva gerufen. Ein dort gefundener Rucksack hatte eine Bombenwarnung ausgelöst. Militärpolizisten, Feuerwehrleute und Sicherheitsbeamte patrouillierten in dem abgesperrten Gebiet rund um das Hotel, in dem Lula sich aufhielt. Das Gepäckstück enthielt am Ende nur persönliche Gegenstände. Der Vorfall zeigt aber, wie angespannt die Lage nur wenige Tage vor Lulas Amtsantritt ist. An Weihnachten hatte die Polizei bekannt gegeben, sie habe einen Bombenanschlag vereitelt und einen Mann festgenommen. Er habe Verbindungen zu Anhängern von Präsident Jair Bolsonaro gehabt, die das Ergebnis der vergangenen Wahl nicht anerkennen.
Die politischen Spannungen in der Hauptstadt haben Lulas Team dazu veranlasst, die Sicherheitsprotokolle für die Amtseinführung am Sonntag zu verstärken, sagte der zukünftige Justizminister des Landes, Flavio Dino. "Der Festgenommene sagte aus, dass Schützenvereine als Deckmantel für den Besitz von Gewehren, Pistolen und Bomben geplant waren. Wir werden dem gewählten Präsidenten die erste Fassung eines Dekrets zukommen lassen, das eine wirksamere Kontrolle dieser Vereine garantiert. Jeder, der tatsächlich Sportschütze ist, ist legitim. Aber wer nicht, der muss neu registriert werden. In den Jahren seit 2019 haben sich die Schießsportvereine verdoppelt." Lula wird sein Amt am 1. Januar antreten. Bei den Wahlen im Oktober hatte er den rechtsextremen Amtsinhaber Bolsonaro knapp besiegt.