Ein Abgeordneter des US-Repräsentantenhauses ist gerügt worden, weil er zum Gedenken an den Ende Februar im Bundesstaat Florida getöteten schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin Kapuzenjacke und Sonnenbrille trug. Zur Begründung hieß es am Mittwoch, der Demokrat Bobby Rush aus Illinois verletze mit der Kapuze über dem Kopf und der Brille die Kleidungsvorschriften. Sollte er diese nicht beachten, müsse er das Parlament verlassen.
Der 17-jährige Martin war am 26. Februar in der Stadt Sanford von dem 28-jährigen George Zimmerman, einem Weißen mit hispanischen Wurzeln, erschossen worden. Der Jugendliche war unbewaffnet, Zimmerman befand sich als Mitglied einer Bürgerwehr auf privater Patrouille. Der Schütze gab an, in Notwehr auf Schläge Martins reagiert zu haben. Die genauen Umstände sind unklar, der Fall löste aber eine landesweite Kontroverse um Rassismus und laxe Waffengesetze aus.
Martin hatte selbst einen Kapuzenpullover getragen, als er getötet wurde. Rush kritisierte im Repräsentantenhaus Gewalt aus rassistischen Motiven. "Zu oft wird auf den Straßen unseres Landes solche Gewalt angewendet, wie sie zum Tod Trayvon Martins führte", beklagte er.