Baumhaushotel Ich seh' den Sternenhimmel

"Ihr Zimmer liegt in Baumkrone acht." Diesen Satz könnten Gäste ab sofort im ersten Baumhaushotel Deutschlands zu hören bekommen. So schläft es sich unter Baumwipfeln.

Gäste mit ausgeprägter Höhenangst bekommen in diesem Hotel vermutlich die ganze Nacht kein Auge zu. Schweben die verwinkelten Holzhütten der neuen Herberge im sächsischen Freizeitpark "Kulturinsel Einsiedel" nördlich von Görlitz doch bis zu zehn Meter über dem Erdboden. Doch die Nachfrage nach Übernachtungen in Deutschlands wohl erstem Baumhaushotel ist groß: Viele möchten einmal abenteuerlich in Baumwipfeln schlafen. An diesem Samstag werden die luftigen Unterkünfte mit Blick in die Baumkronen mit einem "Tag der offenen Baumhaustür" eröffnet.

Der Besucher des Hotels steigt über eine hölzerne Treppe in ein wunderliches Idyll auf Stelzen. Zwischen den fünf Hütten der Herberge, die auf dicken Robinienstämmen ruhen, verlaufen schmale Brücken. Alles ist hier aus Holz, es riecht nach Spänen. In der Mitte der Anlage findet sich eine Plattform, auf der sich die Bewohner des Hotels treffen können und wo das Gepäck verstaut wird. In den Hütten selbst ist dafür nur wenig Platz, dafür haben einige aber einen Balkon.

Nottoilette, wenn Not am Mann ist

Immerhin: Für eine kleine Nottoilette reicht der Raum dann doch, falls der Weg zu den WCs am Boden zu weit ist. Elektrisches Licht wird es in den Hütten geben, die Bewohner schlafen in gemütlichen Kojen. In luftiger Höhe kann sogar geduscht werden. Dafür wurde eine kleine Plattform integriert, von der man einen herrlichen Blick über die Neißewiesen hin zur polnischen Grenze hat. Hier wird es allerdings erst mal nur kaltes Wasser geben.

Geschaffen hat dieses hölzerne Kunstwerk Jürgen Bergmann mit seinen Mitarbeitern. Bergmann ist Chef eines 1990 gegründeten Betriebs, der "künstlerische Holzgestaltung" betreibt. Er baut riesige Fantasiewesen, Spiellandschaften und Baumhäuser, kurz: "große verrückte Sachen aus Holz", wie er selber sagt.Ein Teil seiner Unikate ist in dem angrenzenden Freizeitpark zu sehen, die seit Anfang der 90er Jahre Stück um Stück neben Bergmanns Betrieb entstand. Mehr als 73.000 Besucher kamen im vergangenen Jahr in diesen riesigen Abenteuerspielplatz an der Grenze zu Polen. Besuchern, die von weiter her zu dem abseits der Touristenrouten gelegenen Park reisen, will Bergmann eine Übernachtungsmöglichkeit der etwas anderen Art bieten.

Ein "Kindheitstraum" geht in Erfüllung

Zwischen 160 und 220 Euro kostet eine Hütte pro Nacht. Die Nachfrage ist laut Bergmann, der auf dem Gelände auch ein privates Baumhaus besitzt, sehr groß. Ihn überrascht das nicht. "In einem Baumhaus zu wohnen, ist ein Kindheitstraum, der sich bei vielen bis ins Erwachsenenalter hält."Mehr Infos unter www.kulturinsel.de

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Von Marc Strehler, DPA

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