Der Berliner Künstler Friedrich Liechtenstein soll Baden-Baden ein frisches Image verleihen. Wir flanierten mit ihm durch die Enklave der Millionäre und Glücksspieler.
Die Damen des Maniküre-Studios "David Nails" blicken irritiert von ihren Feilarbeiten hoch, als ein Herr mit weißem Bart nach goldenem Nagellack verlangt. "No, no, no!", wimmelt ihn die Chefin ab, die Farbe sei vergriffen. Achselzuckend tritt Friedrich Liechtenstein auf die Baden-Badener Shoppingmeile hinaus, es ist der dritte Laden heute, bei dem er diesbezüglich abgeblitzt ist. "Vielleicht ist es Zeit, sich ein anderes Markenzeichen auszudenken", sagt er, schließlich streiche sich heutzutage jeder zweite Hetero-Typ die Fingernägel bunt an. "Aber ein bisschen genderfluid steht mir gut, nicht wahr?"