Christopher Street Day Sexy, schrill und andersrum

Mit einer kunterbunten Parade haben heute in Köln rund 600.000 Besucher Europas größten Christopher Street Day (CSD) gefeiert. Neben schrillen Outfits, ging es auch diesmal wieder um den Kampf gegen Diskriminierung.

Eine Woche nach der Fußball-WM und unmittelbar nach der Berliner Love Parade haben in Köln Hunderttausende den Christopher Street Day gefeiert: Bei der traditionellen Parade von Schwulen, Lesben und Transsexuellen demonstrierten die Teilnehmer Selbstbewusstsein und gute Laune. In zum Teil schrillen Kostümen und mit lauten Trillerpfeifen zogen 30.000 Umzugsteilnehmer bei strahlendem Sommerwetter durch die Domstadt. Insgesamt kamen rund 600.000 Besucher. Der Christopher Street Day (CSD) in Köln gilt als größte entsprechende Veranstaltung Europas.

"Es ist eine Superstimmung und macht einfach ganz viel Laune, hier mitzulaufen", sagte einer der Paradeteilnehmer. Unter dem Motto "100 Prozent NRW - Nur mit uns!" forderten die Veranstalter in diesem Jahr "hundertprozentige Anerkennung, Gleichberechtigung, Sichtbarkeit, Aufklärung in Sachen HIV und AIDS sowie mehr Selbstbewusstsein nach innen", wie Ralf Wandelt vom Kölner Lesben- und Schwulentag sagte.

Politischer Protest

Die "Gleichstellung der Lebenspartnerschaft und stärkeren Einsatz für Menschenrechte für Lesben und Schwule" forderte der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, zum Abschluss des CSD. Am Vortag hatte Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) für sein Engagement in der Lesben- und Schwulenpolitik die "Kompassnadel" des Schwulen Netzwerkes NRW erhalten.

Die CSD-Parade erinnerte an die erste große Demonstration von Homosexuellen im Juni 1969 in der Christopher Street in New York. Mittlerweile finden an verschiedenen Wochenenden in zahlreichen deutschen und europäischen Großstädten Umzüge statt. Die Love Parade in Berlin als Festival der Raver hatte am Samstag ebenfalls Hunderttausende angelockt.

DPA
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