Mit einem selbst für die Veranstalter überraschenden Besucherrekord ist in Lübeck-Travemünde die "Sand World 2003" zu Ende gegangen. 451.000 Besucher haben seit der Eröffnung am 11. Juli das Sandskulpturenfestival besucht, das unter dem Motto "Weltwunder und Wunderwelten" stand. Unter den Gästen waren auch Journalisten aus aller Welt. Sogar beim amerikanischen Fernsehsender CNN und im chinesischen Fernsehen waren Berichte über die "Sand World" zu sehen.
Hohe Besucherzahlen dank Traumwetter
"Wir haben im Vergleich zum Vorjahr unsere Besucherzahlen mehr als verdoppelt. Das zeigt, dass unser Konzept aufgegangen ist, eine phantasievolle und zugleich informative Erlebniswelt zu schaffen. Dabei hat uns natürlich auch das tolle Sommerwetter geholfen", sagt Lübecks Tourismusdirektor Johann W. Wagner, der die "Sand World" im vergangenen Jahr nach Travemünde geholt hatte. Damals hatten rund 200.000 Menschen das Festival besucht.
"Sand World" für 2004 schon in Planung
Rund eine Million Euro hat die "Sand World" gekostet. Doch das Geld ist nach Ansicht der Veranstalter gut angelegt. "Wir hatten eine gewaltige Medienresonanz, die für Travemünde einen Imagegewinn bringen wird", sagt die Projektleiterin der Lübeck und Travemünde Tourist-Service GmbH (LTS), Jana Kürbis. Auch 2004 werde es wieder eine "Sand World" geben. "Die wird nicht größer werden, sondern ganz anders, aber ebenso schön", verspricht sie. Mit der holländischen Firma Inaxi, die die Skulpturen entworfen und gestaltet hat, hat die LTS einen Vertrag bis 2006 geschlossen. "Wir wollen mit der Sand World eine Veranstaltung etablieren, deren Qualität die Reiseentscheidung der Gäste beeinflusst", sagt Kürbis.
Anfassen erlaubt
Am Montag, einem Tag nach dem offiziellen Ende, war dann auch Anfassen erlaubt: Mehr als 100 Blinde und Sehbehinderte haben die Möglichkeit genutzt, die bis zu elf Meter hohen Figuren tastend aus nächster Nähe kennen zu lernen. Horst Göttler aus Nürnberg ist ebenso begeistert von der "Sand World", wie die Schüler der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte aus Neukloster in Mecklenburg-Vorpommern. Langsam lässt er seine Finger über die Gesichter von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Musikproduzent Dieter Bohlen gleiten, um alle Feinheiten zu ertasten. "Der Sand fühlt sich fast wie Stein an, ein wenig rauh und sehr hart", beschreibt der 32-Jährige.
Sand wird wiederverwertet
An diesem Mittwoch kommen erst einmal die Bagger, um die Sandkunstwerke des Jahres 2003 abzureißen. Die 9000 Tonnen Sand, darunter 3000 Tonnen Flusssand aus den Niederlanden, sollen zwischengelagert und im nächsten Jahr als Basis für die "Sand World 2004" wieder verwendet werden.