Eigentlich hatte der Flughafen schon am 29. Oktober in Betrieb gehen sollen. Erdogan hatte ihn damals feierlich eröffnet, der Umzug musste wegen Verzögerungen bei Bauarbeiten und Tests aber zunächst auf Ende Dezember verschoben werden und dann auf Anfang März.
Jetzt verspätet sich die komplette Inbetriebnahme zum dritten Mal in Folge. Eine Mitarbeiterin der Betreibergesellschaft IGA bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Montag entsprechende Medienberichte. Demnach ist der Umzug vom Flughafen Atatürk zum neuen Airport im Norden der Stadt nun für den 5. April geplant - und nicht mehr für Anfang März. Der Umzug soll 45 Stunden lang dauern. Gründe für die Verzögerung waren zunächst nicht bekannt.
Erdogans Mega-Airport startet mit Mini-Flugplan

Im Moment trägt der neue Airport den Iata-Code ISL. Dort starten und landen nur ausgewählte Flüge. Nach dem Umzug der Airlines vom Atatürk-Airport zum neuen Istanbul Airport wird dieser das Kürzel IST übernehmen.
Mit einer Fläche von 76 Quadratkilometern ist der neue Flughafen drei Mal so groß wie der alte. Im Zentrum steht das neue Terminal 1 mit einer Fläche von 1,44 Millionen Quadratmetern. Das zeltähnliche Design geht auf einen Entwurf der italienischen Designschmiede Pininfarina zurück.
Gigantomanie am Boden
Erdogan hat mit seinem Airport ganz Großes vor: Nach Abschluss aller Bauphasen im Jahr 2028 soll der Flughafen mit zwei Terminals und sechs Startbahnen eine Kapazität von 200 Millionen Passagieren pro Jahr haben und dann der größte Airport der Welt sein.
Doch die Lage des Istanbul Airport gilt auch als umstritten. Durch den Bau wurden laut Umweltschützern 500.000 Bäume gefällt und riesige Flächen versiegelt, mit erheblichen Auswirkungen auf die Grundwasserversorgung für die Stadt.
Zudem gab es während der Bauzeit Dutzende, wenn nicht sogar Hunderte von Opfern. Nach Angaben der Zeitung "Cumhuriyet" kam es bei den Bauarbeiten wegen Sicherheitsmängeln zu zahlreichen tödlichen Unfällen. Die "regierungskritische Zeitung 'Evrensel' nannte den Flughafen deshalb eine Todespiste", schreibt "Die Presse".
