Wem die Abwesenheitsnotiz nicht reicht, um im Urlaub ganz die Finger von den E-Mails zu lassen, kann in Island auf ein originelles Angebot der Tourismusbehörde zurückgreifen: Islandpferde - eines der Wahrzeichen der Insel - stampfen auf einer riesigen Tastatur vor traumhafter Landschaft die Antwortmails, wie aus dem Video einer auf Tourismus spezialisierten Werbeagentur hervorgeht.
Die mit den Hufen gestampften Nachrichten können anders ausfallen als eine normale Antwortmail: "JJJJJJJJJJ" oder "8io:l:;l:oiiþ::". Trotzdem haben schon 8000 Menschen das Angebot mit dem Titel "Outhorse your e-mail" gebucht, der mit dem englischen Wort outsource (auf deutsch: auslagern) spielt.
Island wolle Reisenden mit dem Angebot dabei helfen, abzuschalten und ungestört die Schönheiten des Landes zu genießen, sagte die Chefin der isländischen Tourismusbehörde, Sigridur Dogg Gudmundsdottir, der Nachrichtenagentur AFP.
In dem Youtube-Video mit dem Titel "OutHorse Your Email to Iceland’s Horses", das seit seiner Veröffentlichung bereits mehr als 160.000 Mal angeschaut wurde, ist eine Urlauberin zu sehen, die sich über den Eingang Dutzender E-Mails aufregt, während sie den Solheimajökull-Gletscher besichtigt, in der Silfra-Spalte schnorchelt oder ein Selfie während der Eruption eines Geysiers aufnimmt. Die Tourismusbehörde verweist auf eine eigene Umfrage, wonach 55 Prozent der Befragten auch im Urlaub mindestens einmal pro Tag ihre E-Mails durchschauen.
Von rustikal bis Luxus: Das sind Islands entlegenste Unterkünfte

Das 1947 erbaute Gästehaus, das im Süden zwischen Vík und Kirkjubæjarklaustur liegt, war ursprünglich ein Zwischenstopp für Reisende, die das weitläufige Sandwatt von Myrdalssandur durchquerten. Nicht weit ist es von hier zu den schwarzen Sandstränden und den Gletscherlagunen.
Infos: www.hrifunesguesthouse.is
Die Agentur ist bekannt für ausgefallene Videos: Im Juli 2020, im ersten Sommer der Corona-Pandemie, rief sie Besucher auf, auf einer Online-Plattform ihren Frust herauszuschreien, und ließ die Schreie dann an sieben einsamen Orten des Landes erschallen. Im vergangenen Herbst veröffentlichte sie eine Parodie auf die Plattform Metaverse von Facebook-Chef Mark Zuckerberg und stellte dem ein idyllisches "Icelandverse" gegenüber.
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