Als wir am Saum der Wildnis ankommen, rüsten die Fischer gerade ihr Boot für die Morgenfahrt. Es ist fünf Uhr. Leise schaukelt der alte Krabbenkutter im Fischerhafen von Spieka-Neufeld und greift mit ausladenden Netzen nach der Dunkelheit. In einer Stunde wird das Hochwasser das Nordseewatt überflutet haben. Dann ist Deutschlands größtes zusammenhängendes Naturschutzgebiet nur noch eine einzige wogende Weite.
Wir knipsen die Stirnlampen an und bereiten die Boote vor. Spätestens auf dem Höhepunkt der Flut um sechs müssen wir unsere Seekajaks im Wasser haben. Sonst können wir unser fernes Ziel nicht erreichen. Das dann ablaufende Wasser wird uns hinaustragen in Richtung "Knechtsand", eine Sandbank weit draußen im Niedersächsischen Wattenmeer.