Ryanair wappnet sich für einen Zusammenbruch der angeschlagenen Fluglinie Alitalia: Wie das Luftfahrtportal "Aero.de" berichtet, planen die Iren bei einem Kollaps kurzfristig 30 Flugzeuge nach Italien zu verlegen, um Alitalia Routen übernehmen zu können. Dies habe Ryanair-Chef Michael O'Leary auf einer Pressekonferenz in Dublin mitgeteilt.
Eine Übernahme der zum Verkauf stehenden italienischen Fluglinie schließe O'Leary jedoch aus. Bis Ende Juli können Interessenten beim Alitalia-Insolvenzverwalter ein Angebot abgeben. Bis dahin stellt die italienische Regierung des Flugbetrieb mit Krediten in dreistelliger Millionenhöhe sicher.
Ryanair übernimmt Zubringer-Flüge für Air Europa
Darüber hinaus wird Europas größter Billigflieger sich schrittweise von seinem Konzept reiner Punkt-zu-Punkt-Verbindungen lösen. Noch im Laufe dieses Jahres sollen Ryanair-Kunden Langstreckenflüge der spanischen Fluglinie Air Europa wahrnehmen können. Zudem spricht Ryanair nach eigenen Angaben mit weiteren Fluggesellschaften über eine mögliche Zusammenarbeit. Auch dort wollen die Iren mit ihren Mittelstreckenjets anderen Airlines Passagiere für deren Langstreckenflüge zuliefern.
Bis vor kurzem setzte Ryanair wie andere Billigfluggesellschaften ausschließlich auf Direktverbindungen von einem Flughafen zum anderen. Dieses Konzept sorgt für einfache Abläufe und niedrigere Kosten, da kein Flugzeug auf Umsteiger von einem anderen Zubringerflug warten muss. Auch fällt das Umladen von aufgegebenem Gepäck weg. Passagiere, die dennoch einen Weiterflug buchen, tragen dabei selbst das Risiko, dass sie ihn erwischen.
Auch Umsteigeverbindungen mit anderen Fluglinien möglich
Doch schon vergangene Woche öffnete sich Ryanair für den Umsteigeverkehr. So bietet der Billigflieger auf zehn Strecken von und nach Rom Umsteigeverbindungen zu verschiedenen Zielen auf dem europäischen Festland und im Mittelmeer an. Sollte der Versuch erfolgreich sein, werde das Angebot auf das ganze Ryanair-Streckennetz ausgeweitet. Zudem führe das Unternehmen Gespräche mit Aer Lingus, Norwegian und anderen Fluglinien, um Umsteigeverbindungen zu deren Flügen anzubieten, hatte Ryanair-Manager David O'Brien gesagt.
