Amerika-Reisen Selten war USA-Urlaub so billig - und so kompliziert

Eigentlich müssten die Urlauber in Scharen Flüge buchen. Und tatsächlich sind schon viele Maschinen voll. Kein Wunder: USA-Urlaub ist so billig wie seit Jahren nicht mehr. Doch wegen der Terrorgefahr wurden auch höhere Einreise-Hürden gesetzt.

Amerika-Urlaub ist so billig wie seit sechs Jahren nicht mehr. 80 Euro-Cent pro Dollar, das entspricht rund 1,55 Mark - eigentlich müssten die Urlauber in Scharen Flüge buchen. Rita Hille, die Präsidentin des Visit USA Committee Germany, zitierte auf der ITB in Berlin aus einer Untersuchung, wonach Urlauber für die Nebenkosten in den Staaten wie Benzin, Essen, Kleidung und so weiter im Jahr 2004 rund 28 Prozent weniger zahlen müssen als 2002.Und tatsächlich sind schon viele Maschinen zu den besten Zeiten des Jahres voll - aber das liegt auch daran, dass die Fluggesellschaften erst langsam wieder die Kapazitäten aufbauen, die sie nach dem drastischen Verkehrseinbruch in der Folge der Anschläge des 11. September 2001 haben schrumpfen lassen. Das könnte sich im Laufe des Frühjahrs noch ändern.

Höhere Einreise-Hürden wegen Terrorgefahr

Vorsichtig holen sie die Flieger wieder aus der Wüste, denn vor den USA-Urlaub haben die Bürokraten wegen der höheren Terrorgefahr auch höhere Hürden gesetzt. Deutsche Touristen trifft es noch nicht, weil sie Visafreiheit genießen. Bis zum 26. Oktober 2004 muss ihr Pass noch nicht einmal maschinenlesbar sein. Auch Kinder können mit urlauben, vorausgesetzt, sie haben einen Kinderausweis mit Foto oder sind in den Pass eines Elternteils eingetragen.

Deutsche Geschäftsleute oder Stipendiaten haben es schon schwieriger, weil sie ein Arbeitsvisum brauchen (außer sie gehen wirklich nur aus touristischen Gründen nach Amerika): Verschärfte Kontrollen sind an der Tagesordnung. Wer visapflichtig ist, muss Fingerabdrücke "abgeben" und sich digital fotografieren lassen. Das führt nach wie vor zu angespannten Situationen bei der Einreise. Berichte über stundenlanges Warten und als schikanös empfundene Kontrollen sind an der Tagesordnung. Behörden- und Veranstaltervertreter tun sie jedoch regelmäßig als Einzelfälle ab.Die Schnäppchen fangen allerdings noch nicht beim Flug an. Wer an die Ostküste will, muss realistisch mit 400 Euro pro Person hin und zurück rechnen. Und da muss er oft noch umsteigen und eine Nacht pausieren. 550 Euro in der Nebensaison für einen normalen Tagesflug in Ost-West-Richtung sind die Regel. Gleichwohl rechnet das Komitee mit einem rasanten Zuwachs bei den Urlaubern. Waren es 2003 noch 1,18 Millionen, so sollen es in diesem Jahr schon 1,23 und 2007 gar 1,49 sein - ein Plus von 25 Prozent.

Dinge des täglichen Bedarfs deutlich billiger

Finanziell interessant wird es bei den Dingen des täglichen Bedarfs und darüber hinaus. Es beginnt beim Benzinpreis: Umgerechnet rund 50 Euro-Cents werden für einen Liter Benzin, noch deutlich weniger für einen Liter Diesel fällig, allerdings mit starken regionalen Unterschieden.Wesentlich günstiger als in Old Europe ist auch das klassische US-Kleidungsstück, die Jeans. Das Ende der Fahnenstange ist etwa ein Computer: Wer beim Laptop mit Universal-Netzteil mit der englischen Tastatur leben kann, bekommt in Amerika ein High-End-Gerät für 2.565 Dollar (2.102 Euro), das in Deutschland 2.865 Euro kostet. Doch Vorsicht - bei der Einreise mit Waren über 175 Euro Wert sind Zoll und Mehrwertsteuer zu bezahlen. Daher sollte sich der Käufer vorher beim Zoll erkundigen, welche Nebenkosten fällig werden.

DPA
Thomas Rietig

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