Ferienflieger Air Berlin prüft Langstrecke

Seit eineinhalb Jahren fliegt Air Berlin nach Asien, Afrika und Amerika. Damit könnte bald Schluss sein: Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft kündigt an, die Langesteckenplanung zu überprüfen.

Eineinhalb Jahre nach der Übernahme des Ferienfliegers LTU stellt die Langstrecke der Düsseldorfer Tochter auf den Prüfstand. "Im Rahmen des Sparprogramms "Jump" wird geprüft, ob eine Fokussierung auf die Mittelstrecke sinnvoll ist", sagte ein Sprecher der Air Berlin. "Es kann auch ein Verkauf der LTU-Langstrecke herauskommen", sagte er. Das Ergebnis der Prüfung sei völlig offen. Auf der Langstrecke gebe es Buchungsrückgänge durch Reiseveranstalter. Hinzu kämen Forderungen der Pilotenvereinigung Cockpit für Air Berlin insgesamt.

Ferienflieger am stärksten betroffen

Für die LTU-Langstrecke sind nach Unternehmensangaben einige hundert Mitarbeiter aktiv. Die Langstrecke ist vorwiegend eine touristische Langstrecke. Die Plätze werden überwiegend von Reiseveranstaltern gefüllt. Bei den Reiseveranstaltern gibt es Buchungsrückgänge.

Air Berlin übernahm LTU, die Mittel- und Langstrecke flog, im August 2007. Langstreckenjets fliegen unter anderem auf den Strecken in die Dominikanische Republik, nach Thailand, in die USA, nach Kanada und auf die Malediven.

Das laute Nachdenken über die Langstrecke könnte auch eine Drohung an die Gewerkschaft Cockpit sein. Cockpit hatte Mitte Februar die Tarifverhandlungen für die Gruppe schon nach der ersten Runde für gescheitert erklärt. Air Berlin habe eine Beschäftigungssichrung bis Ende 2010 für das Cockpit plus 3,5 Prozent Tariferhöhung wie beim Bodenpersonal angeboten. Der Forderungskatalog der Pilotenvereinigung habe zwar keine Prozentzahl enthalten, sei aber umfangreich und würde erhebliche Mehrkosten verursachen.

DPA
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