Durch das Coronavirus bleiben auch die Grenzen Australiens für Reisende weitestgehend geschlossen. Erst jüngst werden Lockerungen und Vereinbarungen mit beispielsweise Neuseeland diskutiert. Und das nicht ohne Grund: Australien ist weitestgehend coronafrei und vermeldet täglich nur eine geringe Zahl an Infektionen. Doch touristisches Reisen ist zurzeit nicht möglich und das macht auch den wanderlustigen Australiern zu schaffen.
Die Aussies entdecken die Natur vor ihrer Haustür neu – gezwungenermaßen. Dafür haben Cat Smith und Joe Bird ihren TikTok-Kanal genutzt, um in kurzen Videos Attraktionen und vor allem versteckte Orte in der Nähe von Sydney und an der australischen Westküste bekannter zu machen. Auf ihrem eigenen Blog "Walk My World" informieren sie tiefergehend über die Wanderstrecken, Abenteuer und Entdeckungen. Ein Video hat es Nutzern besonders angetan: Der Glühwürmchen-Tunnel in Lithgow in der Nähe von Sydney.
Tausende Glühwürmchen auch bei Tag
Mehr als 70.500 Aufrufe hat das etwa 20-sekündige Video bereits. Es zeigt einige Ausschnitte der Wanderstrecke, die zu dem besonderen Tunnel hinführt und Fotos aus dem Inneren des Tunnels. "Tausende Glühwürmchen auch bei Tag", ist im Video zu lesen und es offenbart sich ein Blick auf das Tunnelinnere bedeckt mit etlichen blauen, leuchtenden, kleinen Punkten.
Auf ihrem Blog berichten die Weltenbummler, dass der Tunnel sehr bekannt in der Umgebung sei. Besucher sollten die Wochenenden meiden und untypische Zeiten unter der Woche für einen Abstecher auswählen – am besten sei die Erfahrung nach einem langen Regenschauer. So könnte man vielen Leuten und vor allem Menschen mit eingeschalteten, hellen Taschenlampen aus dem Weg gehen.
Licht verjagt die leuchtenden Insekten
Die Glühwürmchen sind eine besondere Leidenschaft des Pärchens, das gemeinsam das graue London gegen etliche Reisen und eine Auswanderung nach Australien getauscht hat. Auf ihrem Blog gibt es einen Guide, nur für die besten Glühwürmchen-Wanderrouten und Beobachtungsspots. Die meisten müssten bei Nacht oder in der Dämmerung besichtigt werden, damit die Leuchtkäfer in Erscheinung treten würden. Das sei beim "Glow Worm Tunnel" in Lithgow nicht der Fall.
Dennoch gelte auch hier: Licht verscheucht die Käfer. Den unebenen und nassen Boden sollte man am besten mit der Handytaschenlampe oder einer Taschenlampe mit rotem Licht beleuchten. Niemals solle das Licht auf die Insekten gerichtet werden – daher gilt auch für Fotos: ohne Blitz. Denn das verscheucht die Glühwürmchen auch auf Dauer.
Wenn man einen Ort gefunden hat, an dem man verweilen möchte – in Lithgow biete sich die Mitte des etwa 400 Meter langen Tunnels an – raten die beiden Entdecker alles Licht auszuschalten. Die Augen bräuchten etwa fünf Minuten, um sich an die neuen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Je länger man ausharre, desto mehr leuchtende Käferlein würde man entdecken. Es sei wie der sternenreichste Nachthimmel, den das Paar je gesehen hätte.