Wer im Flugzeug mehr Komfort will, muss ordentlich zahlen: Tickets für die erste Klasse oder Business Class sind meist viel teurer als für die Economy-Kategorie. Allerdings bekommen Passagiere auch etwas für ihr Geld: besseres Essen, echte Gläser und Sitze, die man zu Liegen ausklappen kann. In der zweiten Klasse dagegen muss man selbst auf Langstreckenflügen unbequem im Sitzen schlafen.
Das will Air France-KLM jetzt ändern. Wie die "Welt" berichtet, sind für Passagiere der Economy Class Stockbetten im Frachtraum der Flieger geplant. Das hat der Chef der französisch-niederländischen Fluggesellschaft, Jean-Marc Janaillac, angekündigt. Das soll zwar einen kleinen Aufpreis kosten, aber längst nicht so viel wie ein First-Class-Ticket.
Bislang schläft nur Personal unter Deck
Schlafplätze im Untergeschoss gibt es längst - allerdings nur für das Flugpersonal: Über eine enge Treppe gelangen Flugbegleiter in winzige, fensterlose Kabinen, in denen sie sich zeitweise lang machen können. Ähnliche Schlafplätze sollen nun eben auch Passagieren offen stehen, die sich kein Ticket in der ersten Klasse leisten wollen oder können.

Grenzen zwischen den Klassen aufweichen
Die Zwei-Klassen-Gesellschaft in öffentlichen Verkehrsmitteln ist längst überholt und macht Passagiere wütend. Nachweislich sogar: Eine Studie von kanadischen und US-amerikanischen Wissenschaftlern zeigt, dass häufiger Zwischenfälle mit aufmüpfigen Fluggästen auftreten, wenn es eine Aufteilung in Economy und First Class gibt. "Wir glauben, dass die Ungleichheit in modernen Flugzeugen unsoziales Verhalten auslösen kann", schreiben die Forscher im Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences".
Während die Deutsche Bahn etwa den Klassenunterschied unterstreicht, indem sie ganz aktuell den Platz für die erste Klasse sogar ausbaut, obwohl die kaum gebucht wird, hat sich eine Air France-KLM, dazu entschieden, diese Grenzen ein wenig aufzuweichen - auch, wenn diese Betten im Frachtraum wohl wenig mit dem zu tun haben, was den Passagieren der ersten Klasse für entsprechendes Geld geboten wird. Noch sind die Betten im Frachtraum aber in der Testphase.
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