2009 sind weniger Passagiere von deutschen Flughäfen ins Ausland geflogen als ein Jahr zuvor. Erstmals seit sieben Jahren ging die Zahl der Fluggäste zurück, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag berichtete. Noch 67,2 Millionen Menschen bestiegen die Flugzeuge, das waren 3,2 Millionen Passagiere oder 4,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Zuletzt waren die Passagierzahlen im Jahr 2002 unter dem Eindruck der Terroranschläge in den USA zurückgegangen. 2008 war mit 70,4 Millionen Fluggästen ein Rekordjahr.
Vor allem die Touristenflieger in Europa hatten mit einem Minus von 5,0 Prozent auf 51,5 Millionen Gäste deutlich weniger zu tun. So wollten noch 6 Millionen Menschen auf die Mittelmeerinseln, die fast alle an Zuspruch verloren. Auf die Balearen mit der Hauptinsel Mallorca flogen noch 3,9 Millionen Fluggäste aus Deutschland - nach 4,1 Millionen Passagieren im Jahr zuvor. Die Kanaren im Atlantik verloren noch deutlicher mehr als 10 Prozent und konnten nur noch 2,2 Millionen Gäste begrüßen.
Fast genauso viele Passagiere flogen nach Griechenland, das ein Minus von 4,2 Prozent verkraften musste. Größter Verlierer war hier Kreta mit Einbußen von fast 30 Prozent. Die einzige Mittelmeerinsel mit einem Zuwachs war Sardinien mit 292 000 Urlaubern.
Stabiler war der Interkontinentalverkehr, der im Schnitt nur 2,8 Prozent auf 15,7 Millionen Menschen verlor. Die USA als wichtigstes Einzelziel verloren 6,2 Prozent auf knapp 4,6 Millionen Gäste. Nahezu gleich waren die Passagierzahlen nach Asien, wo beispielsweise Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate Zuwächse erzielten. Deutlich weniger Menschen wollten ins bürgerkriegsgeplagte Sri Lanka (minus 19,7 Prozent) oder nach Südafrika, das Austragungsland der Fußball- Weltmeisterschaft (minus 18,6 Prozent). Auch Australien/Ozeanien verzeichneten Verluste von mehr als 8 Prozent.