Reisetrends In Asien geht die Post ab

Die Tourismusbranche hat die Trendwende geschafft, doch nicht alle Urlaubsregionen profitieren von der gestiegenen Reiselust der Bundesbürger.

Während Italien deutlich in der Gunst deutscher Urlauber verloren hat, zählen die Türkei und Mallorca zu den großen Gewinnern. Die Türkei, deren Preis-Leistungs-Verhältnis als unschlagbar gilt, gehört mittlerweile zu den Top-Favoriten für die schönsten Wochen des Jahres. Die Baleareninsel Mallorca wiederum erlebt nach dem vergangenen Imageeinbruch ein Comeback.So verzeichnete der zweitgrößte deutsche Reisekonzern Thomas Cook im vergangenen Jahr beim Mallorca-Geschäft Zuwächse von 24 Prozent, bei Reisen in der Türkei betrug das Plus sogar 31 Prozent. Und der Trend hält auch 2005 an. Branchenprimus TUI rechnet damit, dass Mallorca in diesem Jahr den Spitzenplatz der beliebtesten Reiseziele verteidigen und sogar noch weiter ausbauen wird.

Türkei liegt voll im Trend

Derzeit liegen die Buchungen für die Sommersaison auf der Mittelmeerinsel bei TUI 20 Prozent über dem Vorjahr. Auch die zur Rewe-Touristik-Gruppe gehörenden Pauschalreiseveranstalter ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg sowie das Touristikunternehmen Alltours haben schon ein kräftiges Plus für Mallorca in ihren Büchern stehen.Zweistellige Zuwachsraten gibt es ebenfalls bei Buchungen in die Türkei. Alltours berichtet von einem Plus von 20 Prozent, bei TUI und den Rewe-Pauschalreiseveranstaltern sind es jeweils 15 Prozent. Im Trend liegt auch Ägypten. So stieg die Zahl deutscher Urlauber im vergangenen Jahr um mehr als 40 Prozent auf 993.178. Und auch für die laufende Saison verzeichnen die Reisekonzerne steigende Nachfrage nach Reisen in das Land am Nil.

Italien gehört zu den großen Verlierern

Griechenland kann sich in diesem Sommer ebenfalls wieder über mehr Urlauber freuen, nachdem die Sommer-Olympiade dem Land 2004 keinen Boom, sondern ein rückläufiges Tourismusgeschäft bescherte. "Viele Urlauber befürchteten steigende Preise sowie überfüllte Touristenziele und blieben fern", begründet Fondsmanager und Tourismusexperte Michael Gierse von der Fondsgesellschaft Union Investment das auf den ersten Blick paradox anmutende Ergebnis 2004.Zu den großen Verlierern gehört dagegen Italien, das als Reiseland nach Angaben des Forschungsinstitutes IPK International im vergangenen Jahr deutlich in der Gunst der Bundesbürger gesunken ist. Als Grund für das Fernbleiben der Urlauber gilt vor allem, dass der Preis für die angebotene Leistung oft zu hoch ist.

Spanien ganz oben auf der Beliebtheitsskala

Ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Reiseziele im Ausland steht bei den Bundesbürgern der IPK zufolge zwar weiterhin Spanien, große Zuwachsraten konnte das Land 2004 allerdings nicht verzeichnen.Anders sieht es dagegen in der Region Asien/Pazifik aus: Zwar ist der Marktanteil noch relativ klein, doch die Nachfrage ist beeindruckend. So verzeichnen beispielsweise Dertour, Meiers Weltreisen und ADAC für die Sommersaison bei China-Reisen ein sattes Plus von 99 Prozent, für Vietnam von 128 Prozent und für Bali von 52 Prozent. "In Asien geht die Post ab", meint denn auch IPK-Chef Rolf Freitag.Friederike Marx/AP

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