Aviation Trends 2015 Was Flugpassagiere sich wünschen

Zum zweiten Mal hat eine Forsa-Umfrage die Bedürfnisse von Fluggästen untersucht. Doch deren Wünsche decken sich nicht immer mit dem, was Airlines anbieten. Die Studie verrät auch, wie die Zukunft einer Flugreise aussehen könnte.

Zentrales Thema Nummer eins unter Flugreisenden ist das Thema Sicherheit. Bei 90 Prozent aller Befragten ist der Ruf einer Airline bei der Buchung entscheidend. Dabei wird weniger dem Reisebüro (37 Prozent) oder Vergleichsportalen im Internet (31 Prozent) vertraut - minus fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr-, sondern vielmehr zählt die Empfehlung von Freunden und die eigene Erfahrung (79 Prozent). Eine große Rolle bei der Entscheidung, mit welcher Airline die Flugreise angetreten werden soll, hat die Sicherheitsbilanz einer Fluglinie, wie 93 Prozent angaben. Dabei helfen Rankings, wie die jährliche Veröffentlichung der Sicherheitsbilanz von Jacdec.

Eine weitere Priorität von Flugreisenden ist die Preistransparenz bei Flügen, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte: Der Komplettpreis muss bereits am Anfang einer Buchung genannt werden, so schreibt es eine EU-Richtlinie bei Online-Buchungen seit Jahren vor. Doch in der Praxis wird das Gesetz immer noch ungenügend umgesetzt. Daher schwindet das Vertrauen zu Online-Reiseportalen im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent.

Kostentransparenz wird wichtiger

Auch scheint ein Umdenken eingesetzt zu haben. "Während 2014 noch für 70 Prozent der Befragten vor allem die Bequemlichkeit ausschlaggebend war, führen heute 84 Prozent die Kostentransparenz während des Buchungsprozesses als Hauptgrund an", heißt es in der Pressemitteilung. Somit hat die Kostentransparenz inzwischen stärkeren Einfluss auf die Wahl der Airline als noch im vergangenen Jahr.

Unter Preistransparenz fällt auch der Wunsch nach einem Komplettpreis, der Freigepäck, Bordverpflegung und Sitzplatzwahl beinhaltet, wie 87 Prozent angaben. Denn nach den Billigfliegern sind auch die großen Netzwerk-Fluggesellschaften dazu übergegangen, für jede Zusatzleistung extra abzukassieren. Das macht das Buchen und Fliegen immer komplizierter. Selbst bei der Lufthansa gibt es in der günstigsten Tarifklasse im Europaverkehr seit dem 1. Oktober kein Freigepäck mehr.

2200 Flugreisende befragt

Die Studie Aviation Trends, die vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Turkish Airlines bei 2200 Personen im Juli 2015 durchgeführt wurde, dient seit 2014 als Vergleichbasis für die sich ändernden Kundenwünsche von Flugpassagieren und dem Angebot von Airlines. Bei der diesjährigen Untersuchung zeigte sich, dass unter den Befragten mit mehr als fünf Flügen pro Jahr inzwischen 96 Prozent ihre Flugreise online buchen (plus 5 Prozent). 

Während des Fluges spricht sich nach wie vor eine große Mehrheit gegen die Benutzung von Handys an Bord aus, weniger aus Sicherheitsbedenken, sondern vielmehr, weil es als Ruhestörung empfunden wird. Auch ist bei 77 Prozent der Befragten eine Auswahl beim Bordessen wichtig. Dabei geht der Trend zu einem bestimmten Sondergericht: "41 Prozent der Befragten wünschen sich ein vegetarisches Gericht, dies entspricht einem Anstieg von immerhin 10 Prozent", lautet das Fazit. "Vor allem 54 Prozent der Frauen bevorzugen fleischlose Speisen, wohingegen nur 26 Prozent der Männer ein vegetarisches Gericht für wichtig halten."

Lost and Found: Nachholbedarf beim Service

Erstmals wurden Passagiere nach ihren Erfahrungen mit aufgegebenem Reisegepäck befragt. Demnach fehlte bei immerhin 22 Prozent der Befragten nach dem Flug der Koffer. Bei der sich anschließenden Gepäcksuche und beim Umgang mit Schäden am Reisegepäck hapert es bei den Airlines sehr: Nur sechs Prozent waren mit der Abwicklung ihrer Reklamationen zufrieden.

 Zum Schluss wollte die Forsa-Umfrage etwas über die Zukunft der Flugreise wissen. Ganz oben auf der Wunschliste steht bei fast der Hälfte aller Befragten (43 Prozent) der Wunsch nach einer Schlafkabine auf Langstreckenflügen. Vor allem für von jüngeren Reisenden zwischen 18 und 29 Jahren (58 Prozent) wurde dieser Wunsch geäußert.

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