Im regionalen Bahnverkehr sind für diese Woche ab Dienstag Warnstreiks angekündigt. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA wollen heute (Montag) die Einzelheiten bekanntgeben. "Sie können aber davon ausgehen, dass diese Warnstreiks sich in dieser Woche über das ganze Bundesgebiet ziehen werden", sagte der Transnet-Vorsitzende Alexander Kirchner der Deutschen Presse-Agentur.
Es gehe den Gewerkschaften nicht darum, die Pendler zu treffen, sondern den Unternehmen des Schienen-Personennahverkehrs deutlich zu machen, dass sie sich bewegen müssten. Das jüngste Angebot der sechs großen Privatbahnen in Deutschland sehe für die Branche ein Einkommensniveau vor, dass rund 20 Prozent unter dem der Deutschen Bahn liege. "Das können wir so nicht mitmachen", betonte Kirchner.
Der Transnet-Chef kritisierte auch, dass sich die großen Sechs unter den Privatbahnen weigerten, sich gemeinsam mit der Deutschen Bahn an den Verhandlungstisch zu setzen. "Diese Art von Kindergarten zwischen den Arbeitgebern muss aufhören", sagte Kirchner. Letztlich müsse ein Tarifergebnis herauskommen, bei dem die Beschäftigten trotz zunehmenden Wettbewerbs im Regionalverkehr nicht auf der Strecke blieben. Bei einem künftigen Betreiberwechsel müssten die Mitarbeiter von neuem Unternehmen zu den bisherigen Tarifstandards weiterbeschäftigt werden.
Die privaten Bahnunternehmen Abellio, Arriva, Benex, Hessische Landesbahn, Keolis und Veolia Verkehr wollen bislang an den regional unterschiedlichen Einkommenniveaus festhalten. Die Deutsche Bahn ist zu einem Branchenvertrag bereit, wenn das darin festgelegte Tarifniveau das des Bahnkonzerns nicht zu stark unterschreitet.