Ein Hotel in der Bahnhofstraße von Hagen, Westfalen. Gordon Herbert, 64, empfängt in der "Sylvester-Stallone-Suite" zum Interview. Er sieht müde aus, am Vortag hat er bis tief in die Nacht ein Spiel der Vancouver Canucks geschaut, eines Eishockeyklubs aus seiner Heimat Kanada. Herbert ist ein Pendler zwischen den Welten: Nach Hagen, dem Sitz des Deutschen Basketball Bunds (DBB), kommt er wochenweise. Oft ist er auch in der Nähe von Helsinki, wo er mehr als 20 Jahre mit einer Finnin verheiratet war und ein Sommerhaus besitzt.
Im September führte Herbert die deutschen Basketballer als Trainer zum WM-Titel. Es war die Sportsensation des Jahres. Herbert spricht gern über das Finale in Manila, allerdings nicht auf Deutsch. "Ich beherrsche es leider immer noch nicht", sagt Herbert, der schon für Vereine wie Berlin, Frankfurt und Würzburg gearbeitet hat. "Die Sprache des Basketballs ist Englisch, auch in Deutschland. Es wird mir hier zu leicht gemacht."
Herr Herbert, wissen Sie, wer Franz Beckenbauer ist?
Ich verfolge zwar fast nur Basketball und Eishockey, aber der Name sagt mir etwas. Fußball, richtig?
Beckenbauer wurde nicht nur als Spieler Weltmeister, sondern auch als Trainer. Es gibt ein berühmtes Foto von ihm, wie er nach dem gewonnenen WM-Finale 1990 allein über den Rasen von Rom schreitet. Ein ähnlich ikonisches Bild gibt es jetzt auch von Ihnen.
Sie meinen diese Szene, wo ich auf dem Boden sitze nach dem Endspiel gegen Serbien. Dieses Bild verfolgt mich. Überall in der Welt werde ich darauf angesprochen, an Flughäfen, in Hotels, auf der Straße. Immer geht es um dieses eine Bild.