Michael Schumacher ist und bleibt ein Nimmersatt. Trotz unzähliger Titel, Siege und Rekorde hat der sechsmalige Formel-1-Weltmeister ungezügelten Appetit auf weitere Erfolge. "Ich bin so hungrig wie bei meinem Karrierebeginn und will wieder den Titel holen", bekennt sich der Pasta-Liebhaber zu seinem sportlichen Heißhunger. "Ich bin jetzt 35 und es scheint, dass es sich bei mir wie bei einem guten Wein verhält: je älter desto besser."
Leidenschaft für vier Räder
Aber nicht nur der Geschmack am Gewinnen treibt Schumacher an. Die Lust und Leidenschaft fürs Rennfahren beflügeln den Rheinländer ebenso. "Ich liebe von Herzen, was ich tue", betont der 70-malige Grand-Prix-Sieger. Gleich nach der Familie folgt die Formel 1 für den Ferrari-Star an zweiter Stelle. Deshalb kennt er in seiner 14. Saison in der Königsklasse des Motorsports auch keinerlei Motivationsprobleme. Gas geben ist für den Geschwindigkeitsgenießer quasi ein Grundnahrungsmittel. "Ich brauche ein Lenkrad und vier Räder", sagte Schumacher. "Für mich ist es leicht, mich zu motivieren."
So lange der Senior seinen teilweise wesentlich jüngeren Widersachern nicht nur locker Paroli bieten kann, sondern diesen meist vorneweg fährt, vergeudet er an Rückzug keinen Gedanken. "Ich hatte nie Zweifel, weiter zu machen. Ich habe das Gefühl, dass ich vom Alter und Kopf her noch gut mithalten kann und da noch einige schöne Jahre vor mir habe."
Karriere muss 2006 nicht zu Ende sein
Drei sind es nach derzeitigem Stand mit Sicherheit. Aber Schumacher liebäugelt schon jetzt mit einer Fortsetzung seiner Karriere über das Vertragsende 2006 hinaus. "Wenn ich mich dann so fühle wie momentan, ist es durchaus möglich, dass ich weitermache", sagte er. Den Segen seiner Fans, der Formel-1-Verantwortlichen und von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat der Ausnahmepilot dazu allemal. "Michael kann bis 80 fahren", hat der Italiener seinem deutschen Angestellten einen Vertrag bis ins Rentenalter angeboten. "Er kann für Ferrari fahren, so lange er will."
Familie soll entscheiden
Schumacher selbst hat für sich drei Kriterien fürs Weiterfahren aufgestellt: "Ich muss konkurrenzfähig sein, was nicht zwangsläufig heißt, den Titel holen zu müssen", nannte er als eine Voraussetzung, den Teamkollegen beherrschen zu wollen. Zudem wolle er ungetrübten Spaß verspüren. Und schließlich müsse seine "Familie es befürworten".
Geld spielt für den Multimillionär keine entscheidende Rolle. Dazu hat er schon zu viel verdient. So um die 35 Millionen Euro Brutto dürften für den weltweit nach Golf-Star Tiger Woods am zweithöchsten dotierten Profisportler 2004 wieder zusammenkommen.