2. Bundesliga Cottbus und Wollitz trennen sich

Energie Cottbus und Claus-Dieter Wollitz gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege. Aus "persönlichen, sportlichen, aber vor allem familiären Gründen" habe der Trainer um eine sofortige Vertragsauflösung gebeten, teilte der Club mit.

Energie Cottbus und Claus-Dieter Wollitz haben sich mit sofortiger Wirkung getrennt. Die Vertragsauflösung sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt und letztlich auf den Wunsch des Cheftrainers zurückzuführen gewesen.

Nach der Auswertung der am letzten Wochenende beendeten Hinrunde 2011/2012 entschloss sich Wollitz einer Pressemitteilung des Clubs zufolge, aus persönlichen, sportlichen aber vor allem auch familiären Gründen um die Entbindung von seinen Aufgaben zu bitten.

"Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht und denke, eine intakte Mannschaft zu übergeben und ein bestelltes Feld zu hinterlassen. Die vergangenen Monate haben in meiner Funktion als Cheftrainer mit Managementfunktion viel Kraft gekostet“, erklärt Pele Wollitz auf der Homepage der Lausitzer.

Bis ein geeigneter Nachfolger für Wollitz, der das Amt am 7. Juni 2009 als Nachfolger von Bojan Prasnikar übernommen hatte, gefunden sei, werde bis auf weiteres Co-Trainer Markus Feldhoff die sportliche Verantwortung beim Tabellenneunten der Zweiten Liga übernehmen. Man strebe allerdings an, zeitnah einen neuen Cheftrainer zu präsentieren.

Präsident bedauert das Aus

Vereinspräsident Ulrich Lepsch bedauerte den Entschluss Wollitz' zur Vertragsauflösung und erklärte: "Der Trainer hat unglaublich Vieles zum Positiven verändert, auf den Weg gebracht und angeschoben." Lepsch hob explizit das Erreichen des Pokalhalbfinales, den attraktiven Fußball seiner jungen Mannschaft mit vielen Toren in der vergangenen Saison und das Interesse von Top-Clubs an Energie-Spielern als Leistungen des Trainers hervor.

Wollitz gab die Blumen zurück und bedankte sich wiederum bei Energie. "Ich durfte hier als Trainer den nächsten Schritt machen, fand hervorragende Bedingungen vor und habe mit fantastischen Spielern zusammen gearbeitet. Das habe ich versucht bestmöglich zurück zu geben. Vertrauen und Rückendeckung speziell von Präsident UIrich Lepsch habe ich stets gespürt“, wird er auf der Club-Homepage zitiert.

Verkorkste Hinrunde, schwieriges Verhältnis zu den Fans

Doch die warmen Worte können auch nicht über die insgesamt enttäuschend verlaufende Hinrunde hinwegtäuschen. Der Rückstand des vor der Saison als Aufstiegsaspirant gehandelten Tabellenneunten auf den Relegationsrang beträgt bereits 14 Punkte.

Zuletzt gab es nur einen Sieg aus sechs Begegnungen zu feiern. Wollitz war zudem in Cottbus häufig mit den Fans aneinandergeraten. Unter anderem hatte er den Anhängern im Vorjahr nach dem Pokal-Erfolg beim VfL Wolfsburg vorgeworfen, mit ihrem Verhalten auf den Rängen dem Verein zu schaden.

Auch soll Wollitz diversen Medienberichten zu Folge wegen seiner westdeutschen Herkunft zum Ziel von Pöbelattacken einiger Anhänger geworden sein. In der Lausitz war in der Vergangenheit daher auch schon häufiger über einen Abgang des Trainers spekuliert worden.

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