Borussia Dortmund Manager Meier: Wir wenden keine Tricks an

Borussia-Dortmund-Manager Meier: Wir wenden keine Tricks an

Hamburg - BVB-Manager Michael Meier hat die umstrittenen steuerfreien Sonntags- und Nachtzuschläge für die Spieler seines Bundesliga-Clubs als korrekt und gesetzeskonform verteidigt. In einem Interview mit dem stern wehrte sich Meier gegen den Vorwurf, "Tricks" anzuwenden. "Wir würden hier einen schlechten Job machen, wenn wir die Steuervorteile nicht nutzten", sagte er. Die steuerfreien Zuschläge würden schließlich für jeden Steuerpflichtigen gelten - unabhängig vom Einkommen. Borussia Dortmund nun Unmoral vorzuwerfen, sei "schlicht eine Sauerei". "Ist es auch unmoralisch, wenn Reiche Kindergeld annehmen? Oder Kilometergeld absetzen?", so Meier im stern.

In dem stern-Gespräch erklärte Meier, durch die steuerfreien Zuschläge würden die 30 Millionen Euro, die der BVB an Einkommenssteuer abführe, um "drei bis fünf Prozent" reduziert - also um bis zu 1,5 Millionen Euro. Davon profitierten "sowohl der BVB als auch der Spieler". Die Zuschläge würden seit Jahresbeginn gezahlt. Das Verfahren habe der BVB laut Meier zuvor von der Finanzbehörde prüfen lassen. Die habe keine Einwände gehabt.

Finanziell ist die Situation bei Borussia Dortmund offenbar kritischer als bislang bekannt. Durch das Verpassen der Champions League, die dem BVB in der vorigen Saison 34 Millionen Euro einbrachte, droht der börsennotierte Verein in der laufenden Spielzeit in die roten Zahlen abzurutschen. "Die Gefahr besteht", bestätigte Meier dem stern. "Deswegen senken wir ja jetzt auch die Personalkosten", sagte Meier. Die Spielergehälter wurden gerade um 20 Prozent gekürzt. Selbst wenn Dortmund ins Finale des Uefa-Cups einziehen sollte, rechnet Meier mit TV-Einnahmen von allenfalls acht bis zehn Millionen Euro. Damit hätte der Club immer noch 24 Millionen weniger in der Kasse.

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