Donata Hopfen legt ihr Amt als Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zum Ende des Jahres nieder. Das teilte die DFL am Mittwochabend mit. Grund seien "unterschiedliche Vorstellungen über die weitere strategische Ausrichtung der Gesellschaft", hieß es in der Mitteilung. Ihr Vertrag lief eigentlich bis Ende 2024.
Das Aus Hopfens hatte sich in den vergangenen Tagen abgezeichnet. Unter anderem wurde ihr der schleppende Verkauf internationaler Medienrecht angelastet, auch in Fragen der Digitalisierung stand die Managerin im Ligaverband in der Kritik.
Wer folgt auf Donata Hopfen bei der DFL?
Wer auf Donata Hopfen folgt, steht noch nicht fest. Nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA sollen Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt und Oliver Leki vom SC Freiburg die Führung der DFL interimsmäßig übernehmen, ehe zum Start der neuen Bundesliga-Saison ein etatmäßiger Nachfolger oder eine etatmäßige Nachfolgerin Hopfens übernehmen soll.
Er oder sie hat eine wichtige Aufgabe vor der Brust: Das Bundeskartellamt verlangt von der DFL eine Klärung der Ausnahmen von der 50+1-Regel im deutschen Profifußball. Sie soll sicherstellen, dass Vereine ihre Entscheidungsgewalt über ihre Profiabteilungen auch dann behalten, wenn externe Investoren dort einsteigen. Ausnahmen gelten bislang für die TSG Hoffenheim, den VfL Wolfsburg und Bayern Leverkusen, weil diese schon seit langer Zeit durch Milliardär Dietmar Hopp, Volkswagen und Bayer unterstützt werden. Das Kartellamt hält diese Ausnahmen nicht für wettbewerbskonform.
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DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke, dessen Vertrauen Hopfen Medienberichten zufolge verloren hatte, dankte ihr in einer Stellungnahme "für die intensiven Monate, in denen wir sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet haben".
Die 46-jährige frühere Digitalberaterin wurde erst zum 1. Januar 2022 Nachfolgerin von Christian Seifert an der Spitze des Ligaverbandes.
In der DFL haben sich die 36 Vereine der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga im Jahr 2000 zusammengeschlossen. Sie organisiert und vermarktet die beiden höchsten deutschen Spielklassen. Die Interessenvertretung ist Mitglied im Deutschen Fußball-Bund. Fan-Vertreterinnen und -Vertreter kritisieren die von der DFL immer weiter vorangetriebene Kommerzialisierung des Sports.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde nach seiner Erstveröffentlichung aktualisiert.
Quellen: Deutsche Fußball-Liga, Nachrichtenagentur DPA