Nach sieben Bundesliga-Pleiten in Serie und dem Abrutschen auf den vorletzten Tabellenplatz hat der Hamburger SV die Reißleine gezogen und sich noch am Samstagabend vom zuletzt stark umstrittenen Trainer Bert van Marwijk getrennt, wie der Verein inzwischen offiziell bestätigte. Schon nach der Partie gegen Braunschweig hatte Sportdirektor Oliver Kreuzer dem Niederländer die verbale Rückendeckung verwehrt und stattdessen eine weitere Krisensitzung angekündigt. Nach Informationen der "Bild am Sonntag" soll Ex-Hannover-Coach Mirko Slomka das Traineramt beim Bundesliga-Gründungsmitglied übernehmen.
Van Marwijk hatte erst am 25. September vergangenen Jahres beim HSV die Nachfolge von Thorsten Fink angetreten. Der anfängliche Aufschwung unter dem früheren Bondscoach, der die Niederlande 2010 ins WM-Finale geführt hatte, war aber nur von kurzer Dauer. Der 61-Jährige hatte selbst einen Rücktritt abgelehnt. "Da denke ich gar nicht dran", hatte van Marwijk noch nach dem Spiel gegen Braunschweig gesagt.
Den Schritt vollzogen dann aber wohl die HSV-Verantwortlichen. Bereits nach dem 0:3 gegen Hertha BSC am vergangenen Wochenende hatten Teile des HSV-Aufsichtsrates die Trennung von van Marwijk gefordert. Vorstandsboss Carl Jarchow und Sportchef Oliver Kreuzer hatten da aber noch dem umstrittenen Coach eine Job-Garantie bis zum Braunschweig-Spiel ausgestellt und waren daraufhin selbst unter Beschuss geraten. Verhandlungen des Aufsichtsrates mit Felix Magath, der zum starken Mann beim Bundesliga-Gründungsmitglied aufsteigen sollte, scheiterten allerdings. Magath unterschrieb stattdessen am Freitag einen Vertrag beim englischen Premier-League-Club FC Fulham.