Türkei Der Halbmond humpelt

Die türkischen Last-Minute-Männer haben mit dem dramatischen Elfmeter-Sieg gegen Kroatien schon jetzt EM-Geschichte geschrieben. Im nächsten Kapitel soll Deutschland die Rolle des traurigen Verlierers spielen. Doch vor dem Halbfinale plagen die Türken ernsthafte Personalsorgen.

Ganze 17 Spieler hatte der türkische Trainer Fatih Terim gegen Kroatien zur Verfügung. Gegen Deutschland dürften es sogar noch weniger sein, denn Tuncay Sanli, Arda Turan und Emre Asik fehlen gegen das DFB-Team wegen Gelb-Sperren.

Auch Nihat fällt aus

Neben Emre Güngör, für den das Turnier nach einem Muskelfaserriss bereits beendet ist, werden Mittelfeldspieler Emre Belözoglu (Wadenverletzung) und höchstwahrscheinlich auch Abwehrspieler Servet (Innenbanddehnung im Knie) ausfallen. Fraglich ist zudem der Einsatz von Mittelfeldspieler Tümer (Leistenprobleme) und Ayhan Akman. Zu allem Überfluss musste auch noch Stürmerstar Nihat Kahveci kurz vor dem Elfmeterschießen mit einer Oberschenkelblessur ausgewechselt werden. Laut einem Bericht der Zeitung "Milliyet" zog sich der Angreifer im Viertelfinale gegen Kroatien eine Leistenverletzung zu und fällt rund sechs Wochen aus.

Nachnominierung kein Thema

Die mögliche Nachnominierung eines Spielers lehnte Terim bislang ab. "Ich vertraue meinem Kader", sagte er. Immerhin kehrt Mittelfeldmotor Mehmet Aurelio nach abgesessener Gelb-Sperre zurück und kann neben dem überragenden Altintop spielen. Über den türkischen Einspruch gegen die Rot-Sperre von Volkan Demirel wird erst am Montag verhandelt. Muss der Stammtorwart ein zweites Mal zuschauen, steht wieder Rüstü gegen Deutschland zwischen den Pfosten.

Trotzdem ist Trainer Fatih Terim zuversichtlich und wünscht sich, dass "wir wenigstens die Verletzten wieder in die Mannschaft bekommen". Gegen Deutschland hofft er auf einen anderen Spielverlauf als in den vergangenen drei Partien: "Bisher sind wir immer den schwierigen Weg gegangen, nicht den leichten. Vielleicht ist es gegen Deutschland mal anders, und wir gehen in Führung. Das wäre eine andere Art zu gewinnen."

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