In der Diskussion um Fernseh- oder Video- Beweise und Oberschiedsrichter im deutschen Bundesliga-Fußball haben der künftige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder und der ehemalige FIFA-Referee Bernd Heynemann klare Gegenpositionen zu Liga-Präsident Werner Hackmann (Hamburg) bezogen. Mayer-Vorfelder sagte in einem Interview mit der »Heilbronner Stimme« der Einsatz von Oberschiedsrichtern und elektronischen Hilfsmitteln seien »der Tod des Fußballs«.
»Dann ist der Fußball kaputt«
Dem pflichtete Heynemann bei und äußerte in einem Gespräch mit »Sport1.de« die Meinung, je mehr Technik eingesetzt würde, »desto mehr wird das Spiel zerstört. Und dann hängen wir nur noch am Fernsehschirm. Dann ist der Fußball kaputt«, so der 47 Jahre alte Magdeburger.
Völler für Fernseh-Beweis
Dem gegenüber steht die Meinung von Nationalmannschafts-Teamchef Rudi Völler, der einen Einsatz des Fernseh-Beweises befürwortet: »Die Frage ist nur, bei welchen Spielen der Videobeweis benutzt wird: Bei Welt- und Europameisterschaften oder nur bei wichtigen Spielen in der Bundesliga?« Wäre der TV-Beweis in allen Bundesliga-Stadien technisch möglich, »könnte man diese Änderung überlegen«, argumentierte Völler im Gespräch mit dem privaten Fernsehsender »Premiere World«. Hackmann hatte sich am Dienstag für Profi-Unparteiische und TV- Beweise bei strittigen Spielszenen stark gemacht. Er war am Sonntag bei der Begegnung des Hamburger SV mit Aufsteiger 1. FC Köln (1:1) Augenzeuge, wie ein korrektes Tor der Hamburger nicht anerkannt wurde. Im Mai will der HSV-Vorsitzende mit dem Schiedsrichter- Ausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) über mögliche Änderungen reden.
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