International Real Madrid besiegt Atletico im Derby

''Hässlich und rau'' solle seine Mannschaft spielen hatte Atletico-Trainer Gregorio Manzano vor dem Derby bei Real Madrid angekündigt, am Ende stand seine Mannschaft noch mit neun Spielern auf dem Platz, verlor mit 1:4 und blieb auch im 22. Spiel in Serie gegen den Rivalen sieglos.

Real Madrid hat auch das 22. Spiel in Folge gegen den Stadtrivalen Atletico ohne Niederlage überstanden und das Derby mit 4:1 gewonnen. 20 Minuten herrschte verkehrte Welt, dann sorgten eine Rote Karte und ein Elfmeter für die Wende im Spiel. Am Ende standen noch neun Atletico-Spieler auf dem Platz und Real gewann mit 4:1.

Für Real Madrid war es wettbewerbsübergreifend der 13. Sieg in Folge, 51 Tore schoss die Mannschaft in diesen Partien. Cristiano Ronaldo mit zwei Strafstößen (24./82. Minute) sowie die Argentinier Angel di Maria (49.) und Gonzalo Higuain (65.) trafen für Real. Atletico war zwar durch Adrian (15.) in Führung gegangen, verlor aber Keeper Thibaut Courtois nach 22 Minuten wegen einer Notbremse. Diego Godin sah in der 82. Minute ebenfalls wegen einer Notbremse die Rote Karte.

Atleticos grauenhafte Serie geht weiter 

Das letzte Erfolgserlebnis feierten Los Rojiblancos im Jahr 1999 gegen die Königlichen. Der bisherige Saisonverlauf mit einem enttäuschenden zehnten Tabellenplatz sprach nicht dafür, dass sich an dieser Negativserie etwas ändern sollte.

Trainer Gregorio Manzano hatte vor der Partie angekündigt, dass seine Mannschaft ''hässlich und rau'' spielen werde und tatsächlich gingen seine Mannen in den Zweikämpfen knallhart zur Sache. Angesichts der harten Gangart war es erstaunlich, dass am Ende ''nur'' zwei unglückliche Feldverweise für Notbremsen zu Buche standen.

Ein kurzer Moment der Freude 

Zumindest gelang es Atletico mit physischer Präsenz und hart geführten Zweikämpfen, Real gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Und als nach 15 Minuten die erste Chance des Spiels gleich zum 0:1 für die Gäste führte, schien der Plan perfekt aufzugehen. Adrian zog auf der rechten Seite nach innen und tauchte nach Doppelpass mit Diego völlig frei im Strafraum auf. Souverän schob er den Ball an Iker Casillas vorbei in die Maschen.

Für den Moment durfte sich Diego als Sieger im Duell mit seinem ehemaligen Mitspieler Mesut Özil fühlen, der bei Real hinter der Spitze Karim Benzema für kreative Momente sorgen sollte. Auch Sami Khedira stand übrigens in der Startelf. Lange konnten sich die Gäste an ihrer Führung jedoch nicht erfreuen.

Rote Karte, Elfmeter, Ausgleich

Als Angel di Maria in der 21. Minuten Karim Benzema mit einem schönen Pass in Szene setzte, versuchte der Franzose Atleticos Keeper Thibaut Courtois zu umkurven. Der Torwart kam einen Moment zu spät und erwischte Benzema noch mit dem Arm und brachte diesen zu Fall. Schiedsrichter Antonio Miguel Mateu Lahoz entschied zu Recht auf Strafstoß und zückte zudem die Rote Karte.

Der Platzverweis mag den Regeln entsprechen, wie so oft stellt sich aber die Frage, ob diese doppelte Bestrafung nicht zu hart ist. Mit ihm verließ Diego das Feld, der für Ersatztorwart Sergio Asenjo ausgewechselt wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Cristiano Ronaldo sicher. Trotz Überzahl tat sich Real in der Folge sehr schwer. Ein Schuss von Ronaldo (35.) und eine große Gelegenheit für Benzema kurz vor der Pause blieben die einzigen nennenswerten Szenen.

Real dreht auf und trifft

Das änderte sich nach dem Wechsel. Die Königlichen kamen viel engagierter und offensiver aus den Kabinen. Nachdem Ronaldo per Direktabnahme aus kurzer Distanz noch scheiterte (47.), klappte es wenig später besser. Mesut Özil schickte Ronald auf der linken Seite steil, der Portugiese legte dann quer zurück in die Mitte und dort rauschte Di Maria heran und verwandelte zur 2:1-Führung (49.).

Atletico fand in Unterzahl offensiv nun nicht mehr statt, dafür kontrollierte Real das Geschehen. Zählbares sprang jedoch erst nach der Einwechselung von Gonzalo Higuain heraus, der in der 62. Minute für Di Maria kam. Viel Anlaufzeit brauchte der Argentinier nicht, schon drei Minuten später nutzte er einen Fehler von Godin gnadenlos aus und erhöhte auf 3:1.

Die Partie war natürlich gelaufen. Den Schlusspunkt bildete die zweite Notbremse, als Godin Higuain im Strafraum stoppte. Auch hier gab es einen Strafstoß, den Ronaldo zum 4:1-Endstand verwandelte.

Lars Ahrens 

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