Der herzkranke argentinische Ex-Fußballstar Diego Maradona ist wegen Völlerei erneut ins Krankenhaus gekommen. Der 43-Jährige habe "Diätregeln" verletzt, teilten dazu die Ärzte der Klinik "Suizo-Argentina" am Mittwochabend mit. Sein Zustand sei aber "stabil", hieß es in dem ärztlichen Bulletin weiter. Auf der Intensivstation befinde sich der frühere Spitzenspieler nur deshalb, weil er dort besser gegen Neugierige geschützt sei. Maradona und seine Vertrauten geraten zunehmend öffentlich in Kritik. Der Rechtsanwalt Enrique Piragini beantragte bei Gericht sogar, Maradona unter vorläufige Vormundschaft zu stellen.
Gelage mit Würstchen, Kuchen und Gebäck
Der übergewichtige Maradona war am Mittwochmorgen in einem Zustand der "Erschöpfung" und Kurzatmigkeit per Krankenwagen von einem Landsitz bei Buenos Aires erneut in die Klinik gebracht worden. Sein Leibarzt Alfredo Cahe hatte von Atembeschwerden gesprochen. In dem Landhaus eines Freundes nahm er dann an Grillabenden mit Rippchen und deftig gewürzten Würstchen teil. Besucher berichteten, Maradona habe auch bei Kuchen und Gebäck kräftig zugelangt.
Mit nacktem Oberkörper im Freien
Über das Wochenende hatte das argentinische Fernsehen Bilder des übergewichtigen Weltmeisters von 1986 gezeigt, wie er mit einem Golfmobil durch den Park kurvte und mit nacktem Oberkörper bei niedrigen Herbsttemperaturen im Freien stand. Nachdem er am 18. April mit akuten Herz- und Lungenbeschwerden auf die Intensivstation gebracht worden war, musste er wegen einer Lungeninfektion insgesamt sechs Tage künstlich beatmet werden.
Maradona soll nach Ärzteangaben zwei bis drei Tage im Krankenhaus bleiben. Die Folgen des Drogenentzuges seien angeblich "unter Kontrolle". 2000 wäre Maradona nach Medienberichten fast an einer Überdosis Kokain gestorben. Anschließend unterzog er sich einer Entziehungskur in Kuba, wo er seither auch die meiste Zeit verbracht hatte.