Kurzauftritt statt Schlacht Vitali Klitschko entschuldigt sich für schnellen K.o.-Sieg

Vitali Klitschko hat seinen Titel gegen Odlanier Solis verteidigt - und entschuldigte sich trotzdem bei den Zuschauern. Bereits nach drei Minuten war der Kampf mit einem K.o.-Sieg vorbei gewesen, als sich Solis nach einem Schlag gegen die Schläfe das rechte Knie verdrehte.

Box-Weltmeister Vitali Klitschko hat seinen Kurzauftritt bei der Titelverteidigung in Köln bedauert. "Ich dachte, es wird eine Schlacht. Das war aber viel zu kurz. Es tut mit leid für die Zuschauer", sagte der WBC-Champion im Schwergewicht Samstagnacht nach seinem K.o.-Sieg in der ersten Runde über den Exil-Kubaner Odlanier Solis. Vor 19 000 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess-Arena sorgte der 15 Zentimeter größere Klitschko mit einer Rechten an die Schläfe des Olympiasiegers Sekunden vor Schluss der ersten drei Minuten für die frühe Entscheidung. Solis knickte beim Fallen weg, verdrehte sich das rechte Knie und konnte danach nicht mehr stehen. Viele Fans pfiffen nach dem schnellen Ende.

Solis wurde ins Kölner Universitätskrankenhaus gebracht. "Das innere Seitenband des rechten Knies ist verletzt, vielleicht auch der Außenmeniskus", sagte Ringarzt Stefan Holthusen. Sollte sich der Verdacht eines Bänderrisses bestätigen, droht dem 30-jährigen Kubaner eine Zwangspause bis zu einem Jahr. Er habe "einen falschen Schritt" gesetzt, meinte Solis. "Das war Pech."

Klitschko äußerte Verständnis für den Ärger der Zuschauer, meinte aber zur Ursache des abrupten Endes: "Das war der Volltreffer Ende der ersten Runde." Sein nächster Kampf werde gegen einen "noch besseren Gegner als Solis" sein, versprach der Ukrainer. Fest steht bereits, dass sein Bruder Wladimir Ende Juni oder Anfang Juli gegen den britischen WBA-Weltmeister David Haye in den Ring steigt.

Vitali Klitschko hält den Titel des WBC seit drei Jahren und baute seine Erfolgsserie auf 42 Siege in 44 Kämpfen aus. Es war bereits das 14. WM-Duell des 39-jährigen Ukrainers. Der an Nummer eins des Verbandes gesetzte Solis musste nach 17 Siegen die erste Niederlage seiner Profikarriere hinnehmen.

Klitschko hatte seinen Herausforderer vor dem Duell als den stärksten Rivalen seit seiner Niederlage gegen den Briten Lennox Lewis vor acht Jahren bezeichnet, zugleich aber einen K.o. versprochen. Solis, der seine Gefährlichkeit mit einigen Treffern andeutete, war der zweite bei Manager Ahmet Öner unter Vertrag stehende Kubaner, der gegen den Ukrainer den Kürzeren zog. Zwei Jahre zuvor war der frühere Cruisergewichtsweltmeister Juan Carlos Gomez an Klitschko gescheitert.

DPA
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