Australian Open Bittere Niederlage für Dokic

Sie stand kurz vor dem Sieg ihres Auftaktmatches, da machte ihr der Schiedsrichter einen Strich durch die Rechnung: Der Australierin Jelena Dokic wurde ein Matchball nicht anerkannt - sie verlor.

Ihre neuen/alten Landsleute waren ihr nicht sonderlich böse. Aber Jelena Dokic ärgerte sich bei den Australian Open nach der 6:3, 6:7 (6:8), 1:6-Niederlage gegen die Französin Virginie Razzano nicht nur maßlos über das frühe Aus in Melbourne, sondern schämte sich auch ein klein bisschen. "Ich hatte eine so große Chance und habe sie nicht genutzt. Dass mich die Leute aber so freundlich behandelt haben, hat mich beeindruckt", sagte die 22-Jährige, die im zweiten Satz den Sack nicht zumachen konnte, weil der Stuhl-Schiedsrichter ihren Matchball im Aus gesehen hatte und den Linienrichter überstimmte.

Nach fünf Jahren in ihrem Geburtsland Serbien ist Jelena Dokic wieder Australierin geworden, ist in das Land zurückgekehrt, in das sie als 12-Jährige mit ihren Eltern aus Belgrad ausgewandert war. Den neuerlichen Staatenwechsel haben ihr die "Aussies" nicht übel genommen. Nach dem freundlichen Empfang in der Margaret-Court-Arena fiel Jelena Dokic ein Stein vom Herzen.

Dokic hat sich vom Vater losgesagt

Bis auf Platz vier der Tennis-Weltrangliste hatte sie es im August 2002 gebracht, ehe der ständige Ärger mit ihrem Vater sie aus der Bahn und zurück auf Position 340 warf. Damir Dokic hatte bei ihrem letzten Auftritt in Melbourne 2001, den Organisatoren Manipulation vorgeworfen, nachdem seine Tochter gleich in der ersten Runde gegen die Titelverteidigerin Lindsay Davenport aus den USA spielen musste - und prompt ausgeschieden war.

Von ihrem Vater hat sich Jelena Dokic inzwischen losgesagt. Mit viel Geld - die Rede ist von einer Million Dollar - soll sie sich britischen Zeitungen zufolge "freigekauft" haben. Damir Dokic, der nach wüsten Auftritten schon bei zahlreichen Turnieren Hausverbot bekommen hat, soll mit der Zahlung akzeptiert haben, sich seiner Tochter nicht mehr zu nähern. Jelena Dokic hat in ihrer Karriere bereits 3,7 Millionen Dollar verdient. Dennoch soll sich die Wimbledon-Halbfinalistin von 2000 inzwischen nicht einmal mehr einen Trainer leisten können.

DPA
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