Biathlon Wettergott verpatzt Medaillenjagd

Keine einzige Medaille - so sieht die Bilanz der deutschen Biathlon-Damen nach dem Sprint über 7,5 Kilometer aus. Die Siegerin ist eine Überraschung, Uschi Disl und Co. enttäuschten - der Wettergott ist schuld.

Die deutschen Biathlon-Damen haben bei den Olympischen Winterspielen in Turin im 7,5 Kilometer Sprint die erhoffte Medaille klar verpasst. Die Weltcup-Fühende Kati Wilhelm aus Zelle Mehlis belegte in San Sicario als beste Deutsche nur Platz sieben. Martina Glagow aus Mittenwald musste sich mit Rang 17 zufrieden geben, Katrin Apel aus Frankenhain wurde 22., Uschi Disl aus Moosham nur 34. Sie hatte sich für niedrige Startnummern entschieden und hatte somit mit schwierigeren Wetterbedingungen zu kämpfen.

Olympiasiegerin wurde überraschend die weit hinter den Deutschen gestartete Französin Florence Baverel-Robert in 22:31,4 Minuten. Die 31-Jährige, die noch kein Weltcup-Rennen gewann, verwies nach einer fehlerlosen Schießleistung die Schwedin Anna Carin Olofsson und die Ukrainerin Lilia Efremowa auf die weiteren Medaillen-Plätze. "Das war das beste Rennen. Das ist einfach toll. Über die 15 Kilometer war ich enttäuscht. Deswegen war ich gar nicht so sicher beim Schießen. Es ist ein wunderschöner Tag", sagte die Goldmedaillen-Gewinnerin, die im Auftaktrennen der Winterspiele nur 27. geworden war.

"Es ist brutal, dass so etwas im Biathlon passiert"

Überschattet wurde der Sprint vom Dopingfall der Russin Olga Pylewa. Der Zweiten über 15 Kilometer droht nach den positiven A- und B-Proben die Aberkennung der Silbermedaille. Dadurch würde Martina Glagow, die am Montag Platz drei belegt hatte, noch zu Silber kommen. "Mich hat es ganz schön gefroren, als ich das gehört habe. Es ist brutal, dass so etwas im Biathlon passiert. Im Moment freue ich mich nicht darüber", sagte sie.

Im Sprint zogen sie und ihre Teamkolleginnen in der Wetterlotterie die Nieten. Die deutschen Medaillen-Kandidaten hatten sich für die erste Startgruppe entschieden und gehofft, dass der Schneefall anhält und der Wind im Laufe des Wettbewerbs zunimmt. Doch entgegen des Wetterberichts kam im Rennen die Sonne heraus. Die Läuferinnen aus der zweiten und dritten Startgruppe nutzten die besseren Bedingungen, so dass die Deutschen keine Chancen mehr hatten.

DPA
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