Doping-Skandal Verfahren gegen Ullrich eingestellt

Das Betrugsverfahren gegen den ehemaligen deutschen Radstar Jan Ullrich ist eingestelllt. Ullrich muss einen hohen Geldbetrag bezahlen, die Staatsanwaltschaft legt die Anklage nieder. Allerdings warten weitere Prozesse auf Ullrich, der weiterhin jedes Dopingvergehen verleugnet.

Die Bonner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den ehemaligen Radprofi Jan Ullrich wegen Betrugs zum Nachteil seines ehemaligen Arbeitgebers T-Mobile eingestellt. Dies teilte die Behörde am Montag mit.

Gegen die Zahlung "eines Gesamtbetrages in sechsstelliger Höhe an gemeinnützige Institutionen und die Staatskasse" verzichten die Staatsanwälte auf eine Anklageerhebung und stellen die Ermittlungen gegen den Tour-de-France-Sieger von 1997 nach 21 Monaten ein. Der illegaler Leistungssteigerung verdächtigte Ullrich hatte jegliche Dopingverdächtigungen immer wieder strikt zurückgewiesen.

Nach dem Vergleich gilt Ullrich als unschuldig im Sinne der nunmehr verworfenen Betrugs-Anklage. Der 34-Jährige muss sich allerdings in anderen Verfahren weiter verantworten. Der Prozess vor dem Hamburger Oberlandesgericht gegen den Molekularbiologen Werner Franke wegen angeblicher Falschaussage des Wissenschaftlers ist ebenso weiter anhängig wie ein Verfahren gegen Ullrichs früheren Teammanager Günther Dahms.

Doping-Experte Franke hat ein Vergleichsangebot der Ullrich-Anwälte abgelehnt. Olympiasieger Ullrich hatte am 26. Februar 2007 seinen Rücktritt vom Profisport bekanntgegeben.

DPA

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