Offenbar politisch motivierte Zwischenfälle belasten die Handball-Weltmeisterschaft der Männer in Kroatien. In der Stadt Zadar, Spielort der deutschen Mannschaft, habe die Polizei einen anonymen Anruf erhalten, dass in einem der Hotels, in dem die Teilnehmermannschaften einquartiert sind, ein Sprengsatz versteckt sei. Die Drohung erwies sich als falsch.
"Wir haben davon nichts mitbekommen. Wir haben davon nur gehört, weil Christian Schöne einen Anruf von seinem Göppinger Trainer Velimir Petkovic bekommen hat", berichtete der deutsche Delegationsleiter Horst Bredemeier. Die deutsche Mannschaft wohnt ebenso wie alle anderen Teams im Hotel "Kolovare". Vor einem anderen Hotel wurde ein Auto mit serbischen Kennzeichen schwer beschädigt, meldete das Staatsfernsehen HRT.
Zuvor hatten Unbekannte in der Nacht zum Samstag einen mazedonischen Fan verprügelt und schwer verletzt, wie die Medien in der Hauptstadt Zagreb berichten. Heute kam es im Zentrum der Stadt zu Schlägereien zwischen kroatischen und serbischen Anhängern.
Am Freitag hatte der Bürgermeister der Gastgeberstadt die Entfernung aller Fahnen der WM-Teilnehmer angeordnet, weil sich darunter auch die Flagge Serbiens befand. Die serbische Nationalmannschaft spielt am Samstag in der Hauptrunde gegen Titelverteidiger Deutschland. Kroatische Extremisten hatten zuvor erklärt, dass die serbischen Fans "unerwünscht" seien. Zadar gilt als eine der Hochburgen des extremen kroatischen Nationalismus.