MLB Die zehn besten MLB-Spieler in den Playoffs

Im Monat Oktober - manchmal auch im November - werden in der MLB gemeinhin Helden gemacht. Schließlich finden in diesen Monaten die Playoffs statt und bieten den besten der Besten damit Gelegenheit, sich in die Geschichtsbücher der Liga zu schreiben. Wir stellen die Top Ten der besten Playoff-Spieler vor.

Baseball, so sagt man gerne, ist vielleicht die individuellste aller Teamsportarten. Kein Wunder also, dass es gerade in den Playoffs auf das Personal bei den MLB-Teams ankommt. Wir haben vor Beginn der Championship Series heute Nacht in den Geschichtsbüchern geblättert und die zehn besten Spieler für die Meisterrunden gefunden.

10. Derek Jeter

Diese Liste wäre unvollständig ohne den Captain der New York Yankees. Jeter darf sich immerhin als fünfmaliger World Series-Gewinner bezeichnen, und wurde 2000 als MVP der World Series ausgezeichnet. Dazu sorgte er mit gleich drei unvergesslichen Playoff-Momenten für einen eigenen Eintrag in den Geschichtsbüchern. Im dritten Spiel der ALDS gegen die Oakland Atheltics glaubten die Fans der New Yorker schon an einen Ausgleich der Gegner, da tauchte aus dem Nichts Jeter auf, fing einen verunglückten Ball ab und verhinderte das Remis.

Im Oktober 1996 spielte der Yankees-Captain nur eine Nebenrolle – im Mittelpunkt stand der zwölfjährige Fan Jeffrey Maier. Der fing einen vermeintlichen Home Run von Jeter zum Ausgleich im ersten Spiel der ALCS gegen die Baltimore Orioles von seinem Platz aus ab. Der Ball wäre jedoch noch in Reichweite der Orioles-Outfielder gewesen. Die Umpire entschieden auf Home Run – ein späterer Protest wegen Eingreifens von Außen wurde mit der Begründung "Tatsachenentscheidung" abgewiesen.

2001 verdiente er sich einen neuen Spitznamen: Wegen der Ereignisse des 11. September waren reguläre Saisonspiele und damit die Playoffs verschoben worden. Zum ersten Mal fand eine World Series teilweise im November statt. Im vierten Spiel mühten sich Yankees und Diamondbacks bis in das zehnte Inning und weit nach Mitternacht, bis Jeter seinen Auftritt hatte. Der zwang Arizonas Pitcher Byung-Hyun Kim zu acht Würfen – den neunten setzte er über die Mauer des Yankees Stadiums zum siegbringenden Home Run. Der Titel Mister November war geboren, auch die Niederlage in der Serie tat diesem Spitznamen keinen Abbruch.

9. George Brett

Drei Mal führte Brett die Kansas City Royals Ende der siebziger Jahre in die ALCS – wo sie jedes Mal den Kürzeren gegen die Yankees zogen. 1980 war es dann soweit, dieses Mal ließen Brett, der eine herausragende Saison gespielt hatte, und der Rest der Royals, die Yankees hinter sich und zogen in die World Series ein. Gegen die Phillies war nach sechs Spielen jedoch Schluss. Erst 1985 durfte er den Titel seiner Trophäensammlung hinzufügen. In den sieben Partien auf dem Weg zum Triumph verbuchte Brett einen Schnitt von .370 – in der letzten und entscheidenden Partie kam er alleine auf vier Hits.

8. Orel Hershiser

Der Ex-Dodger mit dem lustigen Vor- und Nachnamen war für gegnerische Hitter in den Playoffs kein Spaßvogel. Zu erkennen ist dies unter anderem an dem Spitznamen Bulldog, den ihm sein Manager Tom Lasorda verlieh. Seine Bilanz mit 8:3 Siegen und einer ERA von 2.59 – also 2,59 zugelassene Runs pro Spiel – spricht dabei fast schon seine eigene Sprache. Besonders das Jahr 1988 sorgte für Hersheisers Legende, als er zunächst im September über 59 Innings keinen einzigen Run zuließ und dafür schon einmal den Cy Young Award als bester Pitcher der National League einheimste.

Dann brachte er die Dodgers durch herausragende Leistungen in den Spielen vier und sieben der NLCS gegen die New York Mets in die World Series – und dies alles ohne die für Pitcher sonst gewohnten langen Ruhepausen. Zur Belohnung gab es die Auszeichnung als NLCS-MVP.

Dies alles war jedoch nichts gegen die Leistung in der World Series. Dort ließ er im zweiten Spiel gegen die Oakland Atheltics nur zwei Hits, aber keinen Run zu. In der fünften und letzten Partie, deren Sieg den Titelgewinn bedeutete, ließ er vier Hits zu – auch für diese Leistung gab es neben der World Series-Trophäe die Auszeichnung als MVP. Hershiser ist damit der einzige Spieler, der den Cy Young-Award und die zwei MVP-Auszeichnungen in einer Saison bekam. "Der neue Mister Oktober“, feierte die Sports Illustrated den Bulldog.

7. Sandy Koufax

57 Innings war die Legende der Los Angeles Dodgers in den Playoffs auf dem Werferhügel, 61 Strikeouts verbuchte er bei diesen Auftritten, seine ERA liegt bei 0.95. Zudem brachte es Koufax auf vier komplette Spiele. Beim Sweep der Yankees in der World Series 1963 warf er zwei Partien durch und schickte 23 Gegner mit Strikeouts zurück auf die Bank. 1965 verlor er gegen die Minnesota Twins zwar sein erstes Spiel in der zweiten Partie der Serie, gewann aber die Spiele Nummer vier und sieben – und ließ gerade einmal sieben Hits zu.

6. Bob Gibson

Wenn ein Pitcher den Namen Iron Man der Playoffs verdient hätte, wäre dies Gibson. Der Werfer der St. Louis Cardinals trat in neun Spielen der World Series auf – acht von diesen Partien warf er komplett durch. 7:2 lautet zudem seine Bilanz bei diesen Auftritten, seine ERA liegt bei erstaunlichen 1.89.

1964 und 1967 wurde er zum MVP der World Series gekürt. 1967 ließ er in drei kompletten Spielen gerade einmal drei Runs zu – und gewann natürlich alle drei Spiele. 1968 konnte er mit den Cardinals die Finalserie zwar nicht gewinnen, setzte aber einen Strikeout-Rekord für die World Series – 17 Batter schickte er zurück auf die Bank.

5. Curt Schilling

Bereits bevor er in der legendären World Series 2004 den Fluch der Red Sox mit beendete, konnte Curt Schilling auf eine beeindruckende Karriere in den Playoffs zurückblicken. 1993 trat er in zwei Spielen der NLCS für die Philadelphia Phillies an, warf jeweils in acht Innings und ließ dabei gerade mal drei Runs zu, schickte aber gleich 19 Batter mit Strikeouts unverrichteter Dinge zurück auf die Bank.

2001 ließ er für die Diamondbacks in der World Series zwar einen Run mehr zu, führte Arizona gegen die Yankees zu ihrem einzigen Titel und durfte sich die MVP-Auszeichnung teilen. 2004 wurde er auch bei den Red Sox zur Legende, als er dank einer aufgebrochenen Knöchelverletzung mit blutiger Socke das sechste Spiel der ALCS gegen den Erzrivalen aus New York gewann. In den sechs Innings, die er in dieser Partie absolvierte, ließ er gerade einmal einen Run zu.

4. Mariano Rivera

Wem, wenn nicht dem besten Closer aller Zeiten, könnte man ein Team in einer Playoff-Serie anvertrauen. 94 Mal hatte Rivera seinen Auftritt in einem Spiel der Meisterrunde, nur bei vier Anlässen verließ er als Verlierer wieder den Pitchers Mound. 42 Saves und eine ERA von 0.71 sprechen dabei eine ebenso deutliche Sprache wie eine Auszeichnung als World Series-MVP und eine als ALCS-MVP. Wie in der regulären Saison gilt in den Playoffs für die Gegner der Yankees: "Nur eine Führung im achten Inning bringt dich weiter, sonst droht Riveras Auftritt.“

3. Reggie Jackson

Was wäre diese Aufzählung ohne jenen Spieler, der sich nicht umsonst den Spitznamen Mister October aufgrund seiner Playoff-Leistungen verdient hat. Jackson gewann nicht nur fünf Mal die World Series, er verbuchte auch noch zehn seiner 18 Playoff-Home Runs in den Endspielen.

Seinen Ruf verdiente er sich am 18. Oktober 1977, als er im sechsten Spiel der Finalserie gegen die LA Dodgers gleich drei Home Runs auf die Tribüne hämmerte und somit den Titel sicherte. In insgesamt 27 Auftritten in World-Series-Spielen brachte er es auf eine Quote von .354 und verzeichnete 24 RBIs.

2. Lou Gehrig

Dass die Anwesenheit Babe Ruths alle Leistungen von Lou Gehrig nicht nur in der regulären Saison in den Schatten stellte, liegt fast schon in der Natur der Sache. Trotzdem sind Gehrigs Leistungen – auch in den Playoffs – nicht zu verachten. Bei sechs von sieben World Series-Auftritten war Gehrig erfolgreich, drei Mal durfte er gemeinsam mit Ruth die Trophäe stemmen.

Bei zwei World Series brachte er es auf einen Schnitt von .500, zudem kam er auf zehn Home Runs und 35 RBIs in den Endspielen. In der denkwürdigen World Series 1928 gegen die St. Louis Cardinals schaffte zudem kein gegnerischer Pitcher ein Strikeout gegen Gehrig. Nur einer war, zu Gehrigs Leidwesen, in dieser Serie besser als er...

1. Babe Ruth

Natürlich ist der beste Spieler aller Zeiten auch der beste Playoff-Spieler aller Zeiten. Unter anderem aus dem Grunde, weil er als einziger der hier aufgeführten Zehn sowohl als Pitcher, als auch als Hitter erfolgreich war. Bei den Boston Red Sox war er in zwei World Series als Werfer sehr erfolgreich, gewann alle drei Spiele und brachte es auf eine bemerkenswerte ERA von 0.87.

Nach seinem Wechsel zu den Yankees konzentrierte sich Babe auf seine Aufgaben als Hitter und dies mit demselben Erfolg wie zuvor vom Hügel. In der World Series 1928 übertrumpfte er Gehrigs herausragende Leistung mit einem Schnitt von .625, alleine im letzten Spiel schlug er drei Home Runs. Insgesamt brachte er es in seinen World Series-Spielen auf 15 Home Runs. Diese Leistungen wären nur noch zu toppen, wenn er sich von Anfang an als Hitter versucht hätte.

Sven Kittelmann

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