Tennis Streit über Qualität im Damen-Tennis

Die Ergebnisse der zweiten Runde der Australian Open offenbarte ein riesiges Leistungsgefälle im Damen-Tennis, bis auf Petra Kvitova alle Favoritinnen keinerlei Blöße gegen. Maria Sharapova hält entsprechende Kritik jedoch für Panikmache der Medien.

Die Zahlen überraschen doch etwas, wenn man bedenkt, dass die Australian Open eines der vier wichtigsten Turniere der Tennis-Saison sind: Schaut man auf die Ergebnisse der zweiten Runde des Damen-Draws fällt einem satte fünfmal das Ergebnis 6:0 ins Auge.

Ana Ivanovic – heute in nur 63 Minuten 6:2, 6:3 gegen Michaella Krajicek – hat auf ihrem Weg in Runde drei keinen einzigen Breakball abwehren müssen und Maria Sharapova gerade einmal zwei magere Spiele abgegeben.

In ihrem Zweitrundenmatch gegen Jamie Hampton hatte Sharapova nur 64 Minuten gebraucht, ehe sie mit 6:0, 6:1 als Siegerin den Platz verlassen durfte. Am Vortag hatte Titelverteidigerin Kim Clijsters nur zwei Minuten länger benötigt, um die Französin Stephanie Foretz Gacon mit dem gleichen Ergebnis vom Platz zu fegen.

Sharapova glaubt an Panikmache der Medien

Angesichts dieser deutlichen Ergebnisse wird unter den Berichterstattern in Melbourne längst nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand von fehlender Qualität in der Breite des Damen-Feldes gesprochen. Sharapova hält das Murren über das zu große Leistungsgefälle zwischen "The Best and the Rest", wie australische Medien schreiben, allerdings für von Journalisten an den Haaren herbeigezogen.

"Ich sucht doch nur Aufhänger für eine neue Story. Das ist es doch, worum es geht", schimpfte sie auf entsprechende Nachfragen während ihrer Pressekonferenz. "Mir kommt es nur darauf an, dass ich rausgehe und mein Spiel spiele. Wenn ich das gut genug mache und am Ende 6:0, 6:1 gewinnen, dann habe ich einfach einen guten Job gemacht", schilderte sie ihre Sicht der Dinge.

Nur Kvitova mit Problemen

Überraschungen sind im Damen-Tennis in der Tat deutlich seltener als im Herren-Tennis, die zweite Runde von Melbourne hätte allerdings trotzdem fast mit einem Favoritensturz aufwarten können. Ausnahmen bestätigen bekanntlich immer die Regel. So hatte Wimbledonsiegerin Petra Kvitova doch einige Mühe mit Carla Suarez Navarro gehabt und brauchte drei Sätze, ehe sie mit 6:2, 2:6, 6:4 die Blamage gegen die Nummer 58 doch noch hatte verhindern können.

Im dritten hatte Kvitova zwischenzeitlich sogar mit einem Break zurückgelegen. "Das war verdammt schwer, zurück zu kommen. Denn sie hat sich sehr gut bewegt und alles bekommen", resümierte die Tschechin, der das variable Spiel ihrer Gegnerin große Probleme bereitete, auf ihrer Pressekonferenz.

Williams hätte nur eine Verletzung stoppen können

Während Kvitova fast von der Qualität ihrer Gegnerin gestoppt worden wäre, hätte Serena Williams beinahe eine Verletzung gestoppt. Denn als die Amerikanerin beim Stand von 6:0, 5:3 gegen Barbora Zahlavova Strycova zum Matchgewinn servieren wollte, knickte sie um.

Doch trotz Schmerzen biss Williams auf die Zähne und brachte letztlich doch noch ihren insgesamt 500. Sieg auf der WTA Tour unter Dach und Fach. "Das ist verdammt cool", sagte die 30-Jährige. "500 Spiele zu machen ist eine ganze Menge, ganz zu schweigen davon, sie auch noch zu gewinnen."

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