Nach ihrem schweren Unfall kämpfen Super-G-Weltmeisterin Regine Cavagnoud und der deutsche alpine Nachwuchstrainer Markus Anwander weiter um ihr Leben. »Die Patientin hat schwere Kopfverletzungen, eine schwere Verletzung des Gehirns und mehrere Brüche im Gesichtsbereich. Auch sonst hat sie mehrere schwere Verletzungen. Die Summe aller Verletzungen macht die akute Lebensgefahr aus«, teilte der Vorstand der Unfall-Chirurgie an der Innsbrucker Universitätsklinik, Michael Blauth, mit.
Reanimation durch Trainer
Die 31 Jahre alte Französin wurde am Montagnachmittag von einem Ärzte-Team in Innsbruck operiert, nachdem sie bei einem gemeinsamen Training des deutschen Ski-Nachwuchsteams und des französischen Damenteams am Pitztaler Gletscher mit Anwander frontal zusammengeprallt war. Dabei hatte die Weltcupsiegerin im Super G und Gesamtdritte im Weltcup 2000/2001 einen Herzstillstand erlitten, und konnte nur durch das sofortige Eingreifen einiger Trainer reanimiert werden. Mit Rettungshubschraubern wurden beide in die Universitätsklinik Innsbruck gebracht.
Noch keine neuen Erkenntnisse
Regine Cavagnaud wurde noch am Abend operiert auf die traumatologische Intensivstation verlegt. Über Verlauf und Dauer der Operation sowie den aktuellen Gesundheitszustand wollen sich die Ärzte erst am Dienstagvormittag äußern.
Anwander noch nicht auf der Intenisvstation
Der aus Garmisch stammende Anwander, der im Deutschen Ski-Verband (DSV) für die Europacupteams zuständig ist, erlitt nach Auskunft der Ärzte Kopf- und Gesichts- sowie schwere innere Verletzungen. »Auch er ist in Lebensgefahr«, sagte Blauth. Anwander war bis zum Abend noch nicht auf die Intensivstation verlegt worden.
Keine gemeinsame Funkfrequenz
Der Unfall ereignete sich nach DSV-Angaben an einer unübersichtlichen Stelle. Anwander befand sich bei dem Zusammenstoß demnach unterhalb einer Kuppe, wo er mit Pisten-Präparierungsarbeiten beschäftigt gewesen war. Auf Grund eines »Kommunikationsproblems«, so der DSV, sei Anwander nicht darüber informiert gewesen, dass sich Cavagnoud, die am Samstag zum Auftakt der Olympiasaison in Sölden den dritten Platz im Riesenslalom belegt hatte, bereits auf der Strecke befand. Nach Angaben von Damen-Cheftrainer Wolfgang Maier hätten beide Teams keine gemeinsamen Funk-Frequenzen gehabt. Eine Schuldfrage stelle sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. »Da sind unglückliche Umstände zusammengekommen«, so Maier.