Was hat Kirn mit Kinakoni zu tun? Oder Lebach? Oder Speyer? Wenig eigentlich – und doch inzwischen: einiges. Denn in diesen Städten und zahlreichen weiteren Orten haben sich Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Wochen mit dem Projektdorf von stern und Welthungerhilfe beschäftigt.
Im Januar hatten wir Materialien bereitgestellt, mit denen sich Schulklassen den Themen Hunger oder Klimawandel am Beispiel von Kinakoni nähern konnten: einen Film, der den Alltag eines Schülers zeigt, Arbeitsblätter, ein spielerisches Quiz – hier gibt es die Downloads zu den Unterlagen.
Michaela Weber zum Beispiel, Erdkundelehrerin am Johannes-Kepler-Gymnasium im saarländischen Lebach, erarbeitete mit ihrer 7a nicht nur die Lebensumstände vor Ort, die Klasse nutzte auch Satellitenbilder, um anhand der Wolkendecke das Klima zu analysieren.

Sogar der saarländische Astronaut Matthias Maurer wurde miteinbezogen – bei einem Gespräch, das die Klasse mit der Internationalen Raumstation führen konnte, sprachen ihn die Schülerinnen und Schüler auch auf Auswirkungen des Klimawandels in Ostafrika an. Für diese Klasse lohnte sich die Arbeit sogar doppelt: Die Schülerinnen und Schüler gewannen mit ihrer Arbeit den ersten Preis in der Kategorie "Tropen" beim "Beschützer der Erde"-Wettbewerb der Deutschen Raumfahrtagentur.
Judith Hermes von der Realschule plus Auf Halmen in Kirn im Hunsrück verwendete die Materialien, um Hungersnöte mit ihrer neunten Klasse zu thematisieren. Bei Maria Treptow und ihrer achten Klasse vom Hans-Purrmann-Gymnasium in Speyer standen Hülsenfrüchte im Mittelpunkt.
Viele Schülerinnen und Schüler arbeiten nicht nur mit den Materialien – sie sammeln auch Spenden für das Projekt. Die 7a aus Lebach etwa verkaufte Kuchen auf dem Schulhof und konnte am Ende 290 Euro für Kinakoni an die Stiftung stern überweisen. Die 8c aus Speyer sammelte über einen Pausenverkauf sogar 332,50 Euro.

Der stern und die Welthungerhilfe revanchierten sich nun: Marc Goergen, Koordinator der Auslandsprojekte der Stiftung stern, besuchte die Klassen in Kirn, Lebach und Speyer und ließ sich löchern: Warum etwa wurde gerade Kinakoni zum Projektdorf? Wie verständigt man sich dort? Und besitzen die Menschen vor Ort eigentlich Smartphones?

In den kommenden Wochen werden Experten vom stern und der Welthungerhilfe weitere Schulen besuchen. Und das Angebot an die Klassen gilt weiter: Ihr unterstützt die Arbeit im Dorf – dafür versuchen wir, zu möglichst vielen von euch an die Schule zu kommen, um über die Arbeit vor Ort zu diskutieren und Fragen zu beantworten. Wer mitmachen will – über diesen Link erreicht man das Projektteam.
Schon mal verraten sei: Ja, es gibt Smartphones in Kinakoni – und ein Netz, das schneller ist als in manchen Teilen Deutschlands.
