Was ist die Grundidee?
Der stern und die Welthungerhilfe wollen an dem Dorf Kinakoni die strukturellen Hintergründe des Hungers exemplarisch erklären und versuchen, Lösungen zu finden, die später auch in anderen Dörfern zum Einsatz kommen können.
Wie wird gearbeitet?
Nicht wir aus Europa bringen die fertigen Ideen, sondern es sind Kenianerinnen und Kenianer selbst, die wir darin unterstützen, die Lösungen zu finden. In Nairobi zum Beispiel gibt es eine umtriebige Start-up-Szene. Neben dem Einsatz von bewährten Lösungen wollen wir auch – gerade in der späteren Projektphase – versuchen, Gründerinnen und Gründer und die Probleme des Dorfes zusammenbringen. Das ist nicht einfach, denn die Unterschiede zwischen Land und Stadt sind in Kenia immens. Und bewusst gilt dabei: Pilotprojekte, Experimente und vielleicht auch manches Scheitern sind Teil des Projekts. Eine Idee oder eine Innovation, die in einer Powerpoint-Präsentation gut klingt, muss deshalb nicht automatisch in der Realität gut funktionieren, gerade wenn etwa die Dürre die Lage im Dorf erschwert und es am Elementarsten fehlt. Nicht jeder Ansatz, nicht jede vermeintlich so gute Unternehmeridee wird weiterverfolgt werden können.
Wo liegt Kinakoni?
Das Dorf liegt im Südosten Kenias im County Kitui, etwa 250 Kilometer von Nairobi entfernt. Hier leben etwa 5000 Menschen. Die Region kämpft mit Wassermangel, viele Kinder zeigen Symptome von Mangelernährung.
Warum gerade dieses Dorf?
Ein Team von stern und Welthungerhilfe hat mehrere Länder und Regionen untersucht. Ziel war es, einen Ort zu finden, in dem sich die strukturellen Gründe des Hungers deutlich zeigen – und dessen Gemeinschaft mit uns den Weg gemeinsam gehen will.
Aber was bringt es, nur ein Dorf zu unterstützen?
Es geht uns darum, an einem sehr konkreten Beispiel die Probleme zu verstehen und praktische Lösungen zu entwickeln. Was sich davon bewährt, soll später selbstverständlich auch in anderen Regionen eingesetzt werden. So können am Ende viele Dörfer und ihre Einwohner profitieren.
Was sagen die Menschen aus Kinakoni dazu?
Die Dorfgemeinschaft wurde gefragt, ob sie mitmachen will – und die Männer und Frauen aus Kinakoni waren begeistert. Ein dreitägiger Auftakt-Workshop diente dazu, die Herausforderungen zu priorisieren.
Wie wird das Projekt vor Ort koordiniert?
Ein wichtiger Anlaufpunkt ist die Vertretung der Welthungerhilfe in der kleinen Stadt Ikutha, etwa 70 Kilometer entfernt. Dort und auch im Projektbüro der Welthungerhilfe in Makindu sind die vor Ort verantwortlichen Mitarbeiter beschäftigt.
Wird das Projekt evaluiert?
Ja, von unabhängigen Gutachtern mit Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit. Das Ergebnis werden wir veröffentlichen.
Wie lange dauert das Projekt?
Zunächst ist es auf drei Jahre angelegt.
Und danach?
Die im Projektzeitraum begonnenen Maßnahmen sollen den Menschen helfen, auch nach der intensiven Begleitung besser ihren Lebensunterhalt erwirtschaften zu können. Der stern und die Welthungerhilfe werden Kinakoni verbunden bleiben und weiterhin über Fortschritte – oder auch Rückschläge – berichten.
Wer unterstützt "Ein Dorf gegen den Hunger" bislang?
Hauptförderer des Projekts sind die Deichmann Stiftung, die Wilo-Foundation und die Stiftung Block. Die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung unterstützt das Projekt im Bereich Bildung und Schule. Die Stiftung stern sichert aus eigenen Mitteln die Anfangsfinanzierung.
Wie kann ich helfen?
Wir freuen uns über ihre finanzielle Unterstützung für das Projekt – ebenso die Menschen aus Kinakoni. Alle Gelder fließen ohne Abzug ins Projekt. Sachspenden hingegen sind nicht sinnvoll. Der Aufwand, etwas nach Kinakoni zu transportieren, würde den Nutzen weit übertreffen.
Wir möchten als Schulklasse oder Verein mehr über das Thema erfahren und das Projekt unterstützen – geht das?
Ja, wir freuen uns sehr über jede Aktion und jede Initiative. Wir unterstützen Sie gern dabei: mit Infos, Konzepten, Plakaten. Und auch mit Experten, die das Thema erläutern. Schreiben Sie uns: kinakoni@stern.de
Wir würden gern mit den Menschen in Kinakoni in Kontakt treten.
Das ist geplant, auf digitalem Weg. Wir haben zu einem späteren Zeitpunkt vor, Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich in virtuellen Treffen mit den Menschen im Dorf und dem Team auszutauschen.