Seit ihrer Kindheit spielt Elisabeth Pähtz Schach. Ihr Vater Thomas Pähtz war Turnierschachspieler in der DDR und ist selbst Schachgroßmeister. Von kleinauf trainierte er Pähtz und ihren zwei Jahre älteren Bruder. Mit neun Jahren gewann Pähtz bereits ihre erste deutsche Meisterschaft, mit 14 Jahren die erste deutsche Damenmeisterschaft. Während ihr Bruder eine Professorenkarriere einschlug, blieb Pähtz dran. Der Grund: Preisgelder. "Das ist natürlich als Teenager eine ziemlich coole Sache“, erzählt sie bei "Die Boss“, "dass ich mir mein eigenes Geld verdient habe, ohne meinen Eltern auf der Tasche zu liegen. Das war ein sehr gutes Gefühl.“
Als Überfliegerin sieht sich die 38-Jährige jedoch nicht. "Mit Brillanz hat das nichts zu tun, sondern einfach mit Konzentrationsfähigkeit, Energielevel und Variantenberechnung“, erzählt sie "Die Boss“-Gastgeberin Simone Menne im Gespräch. Dass es weitaus weniger erfolgreiche Frauen im Schach gibt als Männer, sei statistisch erklärbar. Der Frauenanteil liegt im Schach weltweit bei unter zehn Prozent. Folglich gibt es mehr erfolgreiche Schachspieler als -Spielerinnen.
Hatte Ungleichberechtigungen satt
Das schlägt sich auch in der Förderung nieder. Ihre männlichen Mannschaftskollegen hätten dreimal so hohe Zuschüsse für Anfahrts- und Hotelkosten erhalten wie die Damen. "Ich bin damals 2019 aus der Nationalmannschaft ausgetreten, weil ich diese Ungleichberechtigungen satt hatte“, erzählt sie. Daraufhin wurden die Gelder weitgehend angepasst. Ein Erfolg für Pähtz, die mittlerweile nicht mehr nur als Profischachspielern tätig ist, sondern auch Partien kommentiert und Online-Tutorials produziert, in denen sie anderen Schach beibringt.
Pähtz spricht auch über die Betrugsvorwürfe des Weltmeisters Magnus Carlsen gegen seinen Konkurrenten Hans Niemann, die seit vergangenen Sommer in der Schachwelt stark diskutiert werden. Wie leicht es ist, beim Schach zu betrügen, was Sexspielzeuge damit zu tun haben und warum Schach ein Hochleistungssport ist, erfahren Sie in dieser Folge von "Die Boss“.
Bei "Die Boss – Macht ist weiblich" sprechen Spitzenfrauen unter sich: Gastgeberin und Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne (unter anderem BMW, Deutsche Post DHL, Henkel) trifft Chefinnen aus allen Gesellschaftsbereichen, um mit ihnen über ihr Leben und ihre Karriere zu reden. "Die Boss" erscheint vierzehntäglich immer mittwochs auf stern.de und dem Youtube-Kanal des stern sowie auf RTL+ und allen gängigen Podcast-Plattformen.