"Wir reduzieren unser Engagement im Bankensektor und beseitigen mit diesem Verkauf die Unsicherheit am Markt", sagte Münchener-Rück-Vorstand Heiner Hasford. Der weltgrößte Rückversicherer verkaufte seinen Anteil von 25,7 Prozent nach Angaben eines Sprechers an institutionelle Investoren. Der Verkaufspreis liegt "innerhalb der Spanne, die im Markt zuletzt als angemessener Wert je Aktie (10 Euro bis 15 Euro) eingeschätzt wurde". Die Hypo Real Estate (HRE) begrüßte den Ausstieg der Münchener Rück.
Kreditgeschäft für Gewerbeimmobilien abgegeben
Die HypoVereinsbank trennt sich bei dem Börsengang am Montag (6. Oktober) komplett von dem Geschäft mit Krediten für Gewerbeimmobilien. Dazu bekommen die HVB-Aktionäre für vier Aktien der HypoVereinsbank einen Anteilsschein der HRE. Auf diesem Weg wäre auch die Münchener Rück als HVB-Großaktionär zu einer maßgeblichen Beteiligung gekommen. Die HRE-Beteiligung sei für den Rückversicherer aber ohne strategischen Wert, sagte Hasford. Mit der Beteiligung an der HypoVereinsbank soll die Vertriebskooperation der beiden Konzerne untermauert werden. Der Besitz von Anteilen an einer Immobilienbank macht dagegen für die Münchener Rück strategisch wenig Sinn.
Unsicherheiten "jetzt geklärt"
Experten waren davon ausgegangen, dass die zum Verkauf stehende Beteiligung der Münchener Rück den HRE-Kurs von Anfang an belastet hätte. Daher äußerte sich die Immobilienbank positiv. "Wir begrüßen, dass die Unsicherheit, die am Markt war, geklärt ist", sagte ein Sprecher. Die Tatsache, dass die Münchener Rück Käufer gefunden hat, zeigt, dass die Investoren die Chancen und das Wachstumspotenzial der neuen Bank erkannt hätten. Abgewickelt wurde der Verkauf über die Investmentbank Goldman Sachs. Das Paket sei an institutionelle Investoren verkauft worden, sagte ein Münchener-Rück-Sprecher.
HVB-Chef zuversichtlich
HVB-Chef Dieter Rampl zeigte sich vor dem Börsengang optimistisch. "Ich bin zuversichtlich, dass sich beide Aktien positiv entwickeln werden", sagte er am Donnerstag beim Richtfest für die neue Konzernzentrale. Die geplante Verkleinerung sei "einer der einschneidendsten Schritte in der Geschichte der Bank."