Nach dem kräftigen Zwischenhoch zu Wochenbeginn sind die Aktienkurse in Europa und den USA wieder im Fallen. Der Deutsche Aktienindex Dax verlor am Mittwoch bis zum Nachmittag über vier Prozent und sackte wieder unter 5000 Punkte. Noch deutlichere Einbußen erlitten MDax und TecDax. An der Wall Street in New York verlor der Dow-Jones-Index nach schlechten Zahlen vom Einzelhandel in der ersten halben Handelsstunde mehr als zwei Prozent auf 9096 Zähler. Auch die anderen europäischen Börsen meldeten Verluste in ähnlicher Dimension.
Von den Märkten in Asien kamen dagegen gemischte Signale. Der Hang-Seng-Index in Hongkong schloss fast fünf Prozent schwächer, nachdem er in den beiden Handelstagen zuvor insgesamt mehr als 13 Prozent gewonnen hatte. Der Nikkei in Tokio legte gegen den Trend um 1,1 Prozent auf 9547 Zähler zu, nachdem er tags zuvor schon ein Rekordplus von 14 Prozent erzielt hatte. Die Börse in Moskau verlor über vier Prozent.
"Wir hatten am Montag und Dienstag eine große Kurserholung, da musste es zu einigen Gewinnmitnahmen kommen", sagte Dariusz Kowalczyk, Chef-Investmentstratege bei CFC Seymour in Hongkong. Zudem hätten die Investoren inzwischen erkannt, dass der Aufschwung zu Wochenbeginn die Gewinnaussichten überbewertet habe.
Der Verwaltungschef von Hongkong, Donald Tsang, nannte unterdessen die gegenwärtige Finanzmarktkrise schlimmer als die Asienkrise von 1997. Sie werde weit größere Schäden in der Weltwirtschaft anrichten. Seit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers am 13. September hat der Nikkei 22 Prozent verloren, der Hang Seng 17 Prozent.
Unterdessen kam auch der Ölpreis wieder ins Rutschen. Rezessionsängste ließen den Preis an der New Yorker Handelsbörse zeitweise auf unter 77 Dollar pro Barrel sinken. Ein Barrel (159 Liter) Rohöl kostete am Mittwoch im elektronischen Handel der New Yorker Börse zeitweise 76,54 Dollar. Analysten halten inzwischen sogar die Marke von 50 Dollar für möglich.
Lufthansa senkt Zuschlag
Die Lufthansa senkte nach dem deutlichen Rückgang der Rohölpreise der vergangenen Wochen den Treibstoffzuschlag für ihre Flüge. Bei Tickets, die ab dem 20. Oktober 2008 ausgestellt werden, vermindert sich der Zuschlag für innerdeutsche und grenzüberschreitende Flüge in Europa um 3 Euro auf 24 Euro pro Strecke, wie die größte deutsche Airline mitteilte. Der Zuschlag für Langstreckenflüge sinkt um 5 Euro auf 92 Euro pro Streckenabschnitt.
Auch die Spritpreise sind in der vergangenen Woche gesunken. Mit knapp 1,35 Euro habe ein Liter Benzin am Dienstag fast acht Cent weniger gekostet als noch vor einer Woche, erklärte der ADAC in München. Diesel sei mit einem Preis von 1,29 Euro pro Liter um fast sechs Cent billiger gewesen.