Geldanlage Fonds zum Sparpreis

Beim Fondskauf lässt sich eine Menge Geld sparen. Mit etwas Know-how können Anleger den üblichen Ausgabeaufschlag reduzieren oder ganz einsparen. Außerdem ist der Fondskauf bei Discountern und Vermittlern sicher.

Der Ausgabeaufschlag beträgt im Schnitt fünf Prozent, für einige sehr gefragte Fonds liegt er sogar über sechs Prozent. Hier helfen die Rabatte der zahlreichen Fondsvermittler, Direktbanken und Discountbroker. "Deren Angebote sind vor allem für Anleger empfehlenswert, die wissen, was sie wollen und keine Beratung benötigen", sagt Uwe Döhler vom "Finanztest" der Stiftung Warentest.

Banken geben kaum Abschläge

Während Finanzvermittler bis zu 100 Prozent Rabatt auf den Ausgabeaufschlag gewähren, schauen Anleger bei Banken und Sparkassen meist in die Röhre. "Auf Nachfrage werden dort gelegentlich Abschläge gewährt, die fallen aber gering aus", sagt Döhler. Hier empfehle sich der Fondskauf nur für die Anleger, denen eine persönliche Beratung wichtig sei und die nicht - wie bei Fondsvermittlern und Discountbrokern üblich - via Internet oder Telefon kaufen wollten.

Die Discounter sind zwar günstig, dennoch unterscheiden sich die Konditionen und das Angebot bei in- und ausländischen Fonds erheblich. Daher ist es unbedingt ratsam, die Angebote und Bedingungen zu vergleichen. Schnäppchenjäger sollten aber vor allem auf die Fondsqualität achten. "Die ist das wichtigste Auswahlkriterium, erst dann kommen die Rabatte und Depotkosten", betont Döhler. All das lasse sich aber durchaus vereinen, da insbesondere Fondsvermittler viele Spitzenfonds ohne Ausgabeaufschlag und zu günstigen Depotgebühren anbieten würden.

Die Suche nach dem günstigsten Anbieter lohnt sich, denn jeder Euro, der nicht in das Fondsvermögen fließt, schmälert die Rendite, wie ein Beispiel zeigt: Ein Anbieter legt einmalig eine größere Summe in einem Fonds an und hält die Anteile fünf Jahre lang. Der Fonds erzielt während dieser Zeit eine Rendite von sieben Prozent pro Jahr. Mussten zu Beginn aber fünf Prozent Ausgabeaufschlag gezahlt werden, reduziert sich die jährliche Durchschnittsrendite auf sechs Prozent.

Ausgabeaufschläge steigen

Zudem wird der "normale" Fondskauf immer teurer. Laut einer Studie des Fachdienstes Financial Webworks erhöhte sich der durchschnittliche Ausgabeaufschlag für deutsche Aktienfonds im vergangenen Jahr um 0,56 Prozent auf 4,79 Prozent und bei Mischfonds um 0,44 Prozent auf 4,22 Prozent. Unterdessen verlieren die klassischen Fonds-Vertriebswege an Bedeutung. Nach Angabe des Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI) wurden 2002 rund 74 Prozent der Fonds über Banken, Sparkassen und Direktbanken vertrieben, rund 11 Prozent entfielen aus freie Fondsvermittler. Für 2010 prognostiziert der BVI, dass der Vertrieb nur noch zu 52 Prozent über Banken aber zu 28 Prozent über Vermittler, Direktbanken und Fondsgesellschaften erfolgt.

Egal wie der Kunde sich entscheidet, in puncto Sicherheit gibt es keine Unterschiede. Denn wie auch bei der Hausbank hat er auch beim Fondskauf über die Discounter ein Depot bei einer der Fondsbanken, hinter denen wieder große Bankengruppen stehen. Allerdings sollten beim Kauf einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Kritisch kann es werden, wenn der Vermittler verlangt, dass das Geld für den Fondskauf direkt auf sein Kontor überwiesen werden soll, er eine Depot-Vollmacht verlangt oder die versprochenen Rabatte nicht gewährt. "Dann sollte man seine Fonds unbedingt woanders kaufen", warnt Döhler.

AP · DPA
Manfred Rolfsmeier, AP