Die Bundesbürger zahlen nach einer Berechnung der Citibank Privatkunden AG im Jahr 9,6 Milliarden Euro an überflüssigen Kontogebühren. Grund seien die Zusatzkonten, mit denen die Verbraucher ihre Guthaben über mehrere Banken verteilten, berichtet die Citibank. Das Institut beruft sich auf Angaben des Nürnberger Konsumforschers GfK, wonach im Schnitt jeder der rund 40 Millionen Haushalte 4,2 Konten hat. Dabei ergäben sich im Jahr Zusatzkosten von durchschnittlich 240 Euro.
Tatsächlich lägen die gezahlten Beträge oftmals noch wesentlich höher, erklärte Tobias Grieß, der Vermögensdirektor der Citibank. Die unnötigen Kosten seien nicht der einzige Nachteil. Die zahlreichen kleinen Guthaben seien oftmals kaum verzinst. Unterstelle man, dass auf jedem Konto nur 200 Euro liegen, summiere sich der Betrag der "regelrecht vergessenen Kundengelder" auf 16 Milliarden Euro.
In der Praxis dürfe die Summe wesentlich höher ausfallen, hieß es. So hätten 87 Prozent der privaten Haushalte laut Statistischem Bundesamt ein Barvermögen von 2500 Euro und mehr. "Wir empfehlen privaten Sparern, ihren Kontobestand zu überprüfen und ihre Guthaben auf einem einzigen Konto zu bündeln", betonte Grieß. So könnten Kosten gespart und eine höhere Verzinsung erzielt werden.