Die Lufthansa hat Berichte über ein konkretes Übernahmeangebot für die Schweizer Fluggesellschaft Swiss dementiert. Diese Meldungen seien nicht zutreffend, sagte eine Sprecherin am Montag in Frankfurt. Die Schweizer «SonntagsZeitung» hatte zuvor berichtet, die Lufthansa habe ein Angebot vorgelegt. Ein Swiss-Sprecher hatte nur bestätigt, dass mit mehreren Fluggesellschaften gesprochen werde. Lufthansa erklärte, das Unternehmen werde grundsätzlich nicht kommentieren, ob und mit wem Gespräche geführt würden.
Swiss braucht Partner
Die Fluglinie Swiss war Anfang April 2002 als Nachfolgerin der Swissair gestartet. Nach Auffassung von Experten ist sie allein aber nicht überlebensfähig. In den vergangenen Wochen war wiederholt spekuliert worden, Swiss-Chef André Dosé bemühe sich um einen Anschluss an die Lufthansa. Anfang Juli hatten Schweizer Medien berichtet, die Lufthansa habe 300 Millionen Franken für ein Drittel der Swiss-Anteile geboten.
Swiss will weiter reduzieren
Die Lufthansa erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit rund 94.000 Mitarbeitern einen Umsatz von knapp 17 Milliarden Euro. Die Swiss erzielte 2002 mit rund 12.000 Mitarbeitern knapp 4,3 Milliarden Schweizer Franken (2,8 Milliarden Euro) Umsatz. Swiss hatte am Freitag eine weitere Restrukturierung angekündigt. 25 Ziele sollen aus dem Streckennetz verschwinden. Das wird eine weitere Stellenreduzierung von derzeit noch rund 9.000 auf rund 6.000 Arbeitsplätze bedeuten.
Nur kurzer Höhenflug
Die Lufthansa-Aktie lag am Mittag im Frankfurter Xetra-Handel mit 1,9 Prozent im Plus bei 10,98 Euro. Die Swiss-Aktie war am Vormittag um mehr als 17 Prozent auf bis zu 8,50 Schweizer Franken gestiegen, nach dem Dementi gaben die Papiere allerdings wieder deutlich nach.