Mit einem grünen Gewissen und satten Gewinnen werben Anbieter geschlossener Ökofonds um Anleger: Für Summen ab 10.000 Euro versprechen sie Renditen von bis zu zehn Prozent. Das Geld wird in den Bau von Wind- und Solarparks, Wasserkraftwerken und Biogasanlagen gesteckt. Was sich wie ein solides Investment anhört, kann sich für den eigenen Geldbeutel allerdings als wenig nachhaltig erweisen. Die Zeitschrift "Finanztest" warnt in ihrer aktuellen Ausgabe eindringlich vor den Risiken für Normalanleger. "Keinen der geprüften Fonds können wir guten Gewissens empfehlen", lautet das vernichtende Fazit.
14 der 24 ausgewählten Fonds kamen noch nicht einmal in die Wertung, weil sie aufgrund ihrer Konstruktion grundsätzlich zu riskant für private Anleger waren. Häufigstes K.O.-Kriterium: Die Fondsanteile wurden bereits verkauft, ohne das genau feststand, in welche Objekte das Geld fließen sollte. Von den zehn genauer geprüften Produkten erhielten acht die Note "Mangelhaft", zwei Solarfonds waren gerade noch "Ausreichend".
Sonnige Prognosen
In den meisten Fällen bewerteten die Tester die Prognosen als viel zu optimistisch: Die Erträge aus Wind und Sonne waren großzügig angesetzt, die Kosten und Rücklagen dagegen sehr knapp kalkuliert. Wenn alles gut geht, erhalten Anleger von Ökofonds ihren Einsatz plus der versprochenen Zinsen über jährliche Auszahlungen zurück. Geht der Fonds pleite, ist das Geld weg. Die Laufzeit eines Fonds liegt zwischen acht und 20 Jahren.
Die "Finanztest"-Experten raten, nie mehr als fünf Prozent des Vermögens in einen geschlossenen Ökofonds zu stecken, und auch das nur, wenn man einen Totalverlust finanziell verkraften könnte. Eine bessere Alternative sei eine Bürgerbeteiligung an einer lokalen Wind-, Solar- oder Biogasanlage. Risiken und Vertriebskosten sind hierbei meist deutlich geringer. Ebenfalls grün, komplett sicher, aber schlecht verzinst, sind Sparkonten ethisch-ökologischer Banken.
Den kompletten Test gibt es gegen Gebühr auf www.test.de/oekofonds.