Die Zahlen sind gigantisch: Die Versorgungslasten für ehemalige Postbeamte und deren Hinterbliebene belaufen sich in den Jahren 2004 bis zum geschätzten Zahlungsende 2090 auf nominal sagenhafte 573,4 Milliarden Euro. Auf Deutsche Telekom und Deutsche Post käme ein Beitrag von nominal 18,4 Milliarden Euro zu. Nach heutigem Stand und ohne Zinsen würden die künftigen Versorgungslasten nach internen Berechnungen des Bundes dem aktuellen "Barwert" 150 Milliarden Euro entsprechen. Würde der Bund seinen Besitz an Telekom- und Post-Aktien jetzt komplett verkaufen, könnte er bei aktuellen Kursen nur auf Erlöse von bis zu 20 Milliarden Euro hoffen.
Die Zahlen sind auch Folge der von allen Parteien getragenen Reform des Ex-Staatsunternehmens Post 1994. Die Privatisierungserlöse aus den Post- und Telekom-Börsengängen reichen nicht zur Finanzierung der Pensionen der derzeit etwa 270.000 Versorgungsempfänger von Post und Telekom. In der früheren Börseneuphorie glaubten alle, dass es mit den Aktienkursen weiter steil nach oben geht und sich die üppig gesicherten Pensionen von selbst finanzieren.
Um Pensionen zu zahlen, wurde ein Treuhandvermögen eingerichtet. Das hat Einnahmen von netto 40 Milliarden Euro verbucht. Davon wurden zwischen 1995 und 2003 rund 24,6 Milliarden Euro an Pensionen und Beihilfen gezahlt. Der Beitrag der Postnachfolgefirmen belief sich auf 24,8 Milliarden. Zugleich hat Eichel aus dem vor der Auflösung stehenden Treuhandvermögen (Guthaben Ende 2003: 1 Milliarde Euro) rund 14,5 Milliarden Euro in seinen Etat gelenkt. Unterm Strich bleibt schon jetzt ein Zuschussbedarf vom Bund zwischen 5 und 6 Milliarden.
2004 war im Bundesetat ein Zuschuss zur Finanzierung der Postbeamten-Versorgungskasse von 4,9 Milliarden Euro eingeplant. Die Unternehmen sollen 1,5 Milliarden zahlen. 2005 hat der Bund 5,45 Milliarden Euro für die Pensionäre vorgesehen, die Unternehmen müssten zusätzlich knapp 1,5 Milliarden zahlen.